Peter Skubic - Die Sprache der Spiegel
Peter Skubic lotet den Handlungsradius im Schmuck
aus - bis an die äußerste Demarkationslinie des Schmückens.
Es dreht sich dagegen um ein Ineinandergreifen von Disziplinen,
von künstlerisch-ästhetischen Überlegungen, die
weit über den Schmuck als solchen hinausreichen und in den
skulpturalen Bereich übergreifen.
Der Gedanke des Spiegelns ist dabei das magische
Medium, in dem sich die Korrespondenzen der Welten brechen oder überlappen.
Skubic baut mit seinen jüngeren Arbeiten Bühnen für
Stahlflächen unterschiedlicher Formate, die komplexe Situationen
schaffen.
In diese Gefüge eingestreut - mit System und
Berechnung - farbige Elemente, welche die verwirrende Wirkung
erheblich steigern. Die Flächen sind als sichtbare Begrenzungen
zurückgenommen und lösen sich in der verflochtenen Struktur
spiegelnd auf. Stahlseile und -stützen garantieren den Zusammenhalt
und die Stabilität.
Peter Skubics Spiegelstücke besitzen
einen ausgeprägt architektonischen und skulpturalen Charakter.
Seit ungefähr zwanzig Jahren beschäftigt er sich mit
Spiegelungen, parallel zur Unsichtbarkeitsforschung.
Sie eröffnet
ihm eine zusätzliche Dimension der Wirklichkeit: die vermeintliche
Kehrseite nämlich - und erweitert so den Horizont der
Wahrnehmung.
So entstanden die Spannungsbroschen als Großskulpturen,
die Respekt einflössen angesichts der ungeheuren Kräfte,
die in den Streben, Rädern, Trägern und Gewichten stecken
und diese in Balance halten.
1990 entstand die "Boden-Arbeit", eine
Installation aus sechs Teppichen, durch querrechteckige Spiegel
getrennt, die jeweils zu beiden Seiten gestützt werden durch
je einen Ziegelstein. Das, was sich aus der Längsansicht ergibt,
erscheint wie durchlaufend, dabei gebrochen und vervielfältigt.
Eine klare räumliche Einschätzung der Lage wird erschwert.
Auch die jüngeren Spiegelbroschen erfahren
ihre Fortsetzung in großformatigen Wandobjekten, die jene
plastische Qualität der Schmuckstücke in den realen Raum
hinein tragen.
Was sich am Körper als intimes Kunstwerk in
den Zusammenhang integrieren lässt, gewinnt als Rauminstallation
eine vollkommen andere Qualität und Präsenz. |