Wir umgeben uns täglich mit einer bunten Vielfalt von Objekten
der gestalteten Dingwelt. Teilweise sind darunter auch Kunstwerke,
Malereien, Fotografien, Zeichnungen und all jene Produkte und Aktivitäten,
denen wir den Status von Kunst zuerkennen. Verglichen mit der sinnlichen
und gestalterischen Verführungskraft von Kunstwerken, scheint
unser genießender und inspirierender Umgang mit derartigen
KunstObjekten kaum von Fragen der Kunst selbst berührt zu
werden. Warum auch?
Viele Künstlerinnen und Künstler nutzen aber genau diese
Unschärfen unserer Aufmerksamkeit, um in pointierter und teilweise
herausfordernder Art Alltagsrituale und Sehgewohnheiten kritisch
aber auch ironisch zu reflektieren. In der Ausstellung "Die
Verklärung des Un/Gewöhnlichen" zeigen wir aktuelle
künstlerische Positionen, die den Begriff des KunstObjektes
vom Standpunkt unserer Gegenwart aus neu erschließen. Die Ausstellung versammelt Werke von AVL (Atelier van Lieshout),
Lynda Benglis, Edgar Honetschläger, David Moises, Lisl Ponger,
Antonio Riello und Anatolij Shuravlev. Mit den Bild- und Kunstobjekten
werden auch Objekte und Materialien aus dem jeweiligen Werkzusammenhang
ausgestellt, um so das Bedeutungsumfeld der einzelnen Arbeiten
mit zu thematisieren.
Während Lynda Benglis und Edgar Honetschläger Grenzfälle
skulpturalen Schaffens untersuchen, steht bei David Moises und
Antonio Riello die Semantik der verwendeten Materialien im Vordergrund.
Ihre Objekte sind aufgeladen mit Verweisen auf Gegenstände
unserer Konsumwarenwelt, die wir vielleicht beiläufig bewundernd
mit dem Attribut "cool" versehen würden. Im Unterschied
dazu werfen Lisl Ponger und Anatolij Shuravlev mit ihren fotografischen
Arbeiten Fragen nach dem Verhältnis von Objekten und ihrer
Repräsentation auf. Beide, wie auch die prototypischen Gebrauchs/Kunstobjekte
des Atelier van Lieshout (AVL), verstärken die Spannung zwischen
Gegenständen, die den Status von Kunstwerken beanspruchen
können, und jenen Dingen, die als Materialien gelten.
In der ausstellung zeigen wir pointiert konzipierte Kunstwerke
gemeinsam mit den Mitteln ihrer Inszenierung und hoffen, dass
dieses Zusammenspiel Ihr Interesse an den Objekten der Kunst und
an den
Fragen, die sie aufwerfen, findet. |
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