Hermann Czech über Heinz Frank:
Mir sind seine Arbeiten zuwider. (Zuwider würde er selbst,
der seine Rechtschreibreform hinter sich hat, schreiben.) Es sind
verdaute Brocken; Fossile, die einen ungangbaren Weg zurück
verlangen würden. Jeder Einspruch bleibt auf anderer Ebene;
nur Staunen ist zulässig. Er spottet jeder Bildung und beweist,
was man alles nicht wissen kann.
Krause Assoziationen, früher die Quellen umwerfender Komik,
sind nun starr, auf ein Blatt Papier projiziert, zu einem Werk verfestigt,
das keinen Spaß mehr kennt. Aber das war ihm unmöglich:
Sprache und Körper, das direkte Instrument seiner Wirkung,
einem geladenen Publikum vorzuführen, zum Gegenstand einer
Institution zu machen. Der Umweg der Zeichnung liefert ihn einer
anderen Institution aus; und naiv; aber nicht unschlau, richtet
er sich in einer Branche ein, deren bestes Zeugnis die Einstufung
als Außenseiter ist.
Der Umweg des Kunstwerks, die Nacherzählung, ist ihm
verdächtig, nur eine Vorstufe zu dem, wo man hinkommen
kann, nämlich ein Papier und einen Stein unberührt zu
lassen und trotzdem ein Mensch (Künstler) sein. Dort war er
vorher und ist mutwillig aufgebrochen. Nun ist er faßbar;
aber ich respektiere eine Haltung, die die Verantwortung ablehnen
muß.
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