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EDGAR HONETSCHLÄGER

LOS FELIZ

 GALERIE CHARIM
 18. 10. - 17. 11. 2001

 

Eröffnung: Mittwoch, 17. Oktober ab 19.00 Uhr mit einer Ansprache von Jan Tabor


die Ausstellung ist Teil des Spielfilmprojekts "los feliz"

loz feliz erzählt von einer jungen Italienerin, die, geleitet von uns gut bekannten Träumen, aus dem oppulenten Rom, durch ein Amerika der Phantasie, ins nüchterne Los Angeles, reist. Begleitet wird sie von einer engelhaften Japanerin und einem diabolischen Aristokraten, die ihr Hilfe und gleichzeitig Herausforderung sind.

Sieben Tage ist das ungleiche Gespann in einem klapprigen Mercedes aus den 50iger Jahren unterwegs. Fünf davon brauchen sie für die Fahrt durch die Weiten des nordamerikanischen Kontinents, die in einem kleinen Studio in Wien zum Leben erweckt werden. Mit Hilfe von "Rolling Background Strips" - großen, bezeichneten, kurbelbaren Leinwänden die 4 x 8 m gross sind - bringen wir das Auto zum Fahren und die Drei von Küste zu Küste.

Das Modell eines Rolling Background Strips, sowie Zeichnungen, die Landschaften, Szenen und Konzept des Filmes darstellen, sind in der Ausstellung der Galerie Charim ab 17.0ktober 2001 (bis 17.November) zu sehen. Dazu wird der Kurzfilm GEORGE IN HOLLYWOOD in der Galerie seine Premiere feiern. "Curious George" von Margret & H.A. Ray, zwei Hamburgern, die 1923 über Brasilien in die Vereinigten Staaten auswanderten, ist seit Jahrzehnten das populärste Kinderbuch in Nordamerika. George, der neugierige Affe, wird aus dem Dschungel gestohlen (wie Fips der Affe bei Wilhelm Busch) und kommt in die amerikanische Großstadt, in der es viele Abenteuer zu bewältigen gilt. Der Film GEORGE IN HOLLYWOOD ist wie eine Fortsetzung der Geschichte, nur diesmal landet Edgar Honetschlägers (Plüsch)Georg, der ihn seit 35 Jahren begleitet, in Hollywood. Über den Bildern, die sich nie ändern wollen, liegt der Song des Tinman aus "The Wizzard of Oz", der da singt "if I only had a heart".

GEORGE IN HOLLYWOOD fasst in spielerischer Weise zusammen, worum es in Los Feliz geht. Um die Bilder, die wir viel zu lange erzeugt und unendlich wiederholt haben. So, wie wir unsere Vorstellungen von der Welt immer nach einem Motiv richten, nach einem LeitBILD, dass ab einem bestimmten Punkt der Geschichte als allgemeingültig, nachvollzieh- und nachlebbar angesehen wird, so wünscht sich die junge Protagonistin Lydia den Weg ins Glück und sie wird dabei begleitet von den Polen, an die zu glauben wir alle gelernt haben – das GUTE, das BÖSE, die Vorstellung und die Wirklichkeit.

Doch schnell lernt sie – auf der Fahrt durch die neue Welt – dass diese gar nicht so neu ist und dass die Stadt der Träume, auf die sie sich zubewegt, wie gedacht, und nicht nach der Realität gemacht, mit ihren Träumen nicht wirklich etwas zu tun hat. Ohne es zu wollen bricht sie die Form, überrollt den Teufel und lässt den Engel sich in Nichts auflösen, weil sie, ohne erkennen zu müssen, die Existenz der beiden nicht mehr zu glauben bereits ist. Aus dem Dunkel der Hemisphären taucht Lydia in ein BILD, dass dem Schwarz/Weiss und der Idee von Liebe, der wir nun seit der Deutschen Romantik nicht mehr abschwören wollen, den rücken zukehren. Ob Lydia scheitert, weil auch sie vom BILD sich nicht lösen kann, bleibt dem Besucher des Films überlassen,

weiters wollen wir auf folgende Ausstellungen des Künstlers hinweisen: Bis 4.11 »In Times of Emergency«, Minoriten Galerien / Graz, im Rahmen des Steirischen Herbsts. Bis 11.11.: »regie« in der Oberösterreichischen Landesgalerie / Linz.