Farben, Fotos, Sätze, Aquarelle und Kopien senden Ingrid Wiener und Nils Röller einander seit 2010. Die Briefe dokumentieren nonchalant die unterschiedlichen Lebensformen, künstlerischen Praxen und Denkweisen in Österreich, Kanada und der Schweiz. Da die Antworten in unregelmässigen Abständen eintreffen, und schnell vergessen geht, was die Handschrift aufzeichnete, verwenden sie Kopien, um die Erinnerung zu unterstützen.
Gezeigt werden Briefe, begleitende Aquarelle, Fotos, Pilze, Trockenfische, Verpackungen und Webstücke. Webstücke ist hier im mehrfachen Sinn gemeint: Einmal Fotos von den Gobelins, an denen Ingrid Wiener an den unterschiedlichen Wohnorten arbeitete, dann der Wechsel von Bild, Schrift und Kopien davon, sowie das Flechtwerk zwischen dem künstlerischen Schaffen und den Berichten von Ingrid Wiener und Nils Röller darüber.
Ein Zitat aus den Briefen:
"Woher nimmst Du die Farben sie leuchten richtig. Meine Aquarellfarben sind so matt und langweilig. Ich male in letzter Zeit wenig, aber ich gehe in den Fitnessklub davon das nächste Mal"
Ingrid Wiener. Bibliographie (Auswahl): Man darf auch weben was man nicht sieht. Die Teppiche von Dieter Roth und Ingrid Wiener, Kerber Verlag/Bielefeld,Leipzig 2007, Träume, Buchhandlung Walther König, Köln, 2006, Träume, Sogni, edizioni morra, 2001.
Nils Röller ist Professor an der Zürcher Hochschule der Künste für Medien- und Kulturtheorie, er veröffentlichte u.a. Ahabs Steuer, Merve/ Berlin 2005; Magnetismus Eine Geschichte der Orientierung, Fink/ München 2010; Roth der Grosse, Klever/Wien 2013; mit dem Journal für Kunst, Sex und Mathematik www.journalfuerkunstsexundmathematik.ch (Barbara Ellmerer und Yves Netzhammer) veröffentlichte er Über Kräfte, Merve/ Berlin 2014. |
