Ausstellungsliste nach Galerien
 Ausstellungsliste nach Künstlern

Xenia Hausner

"Die 2. Natur"


 GALERIE CHARIM
 22.10. - 20.11.2004

 

Vernissage: am Donnerstag, dem 21. Oktober 2004, um 19:00 Uhr


Hinweis: Im Gespräch mit Xenia Hausner: Rainer Metzger

Eine Diskussion zur Malerei von Xenia Hausner und neuen Tendenzen der Gegenwartskunst, in denen Figuration und Bildlichkeit eine bedeutende Rolle zukommt, findet am Donnerstag 11. November um 19:00 Uhr in den Räumen der Charim Galerie statt.

Xenia Hausner
Xenia Hausner ist eine über den engen Kunstkreis hinaus bekannte, begeistert bejubelte und dann auch wieder sehr umstrittene Malerin. Diese Begeisterung und den damit auch provozierten Widerstreit begreifen wir als spannende Herausforderung, um Fragen nach der Malerei selbst und ihren Stellenwert im Kunstgeschehen der Gegenwart zu thematisieren. In der Ausstellung "DIE 2. NATUR" wollen wir uns dieser Herausforderung stellen und zeigen Bilder von Xenia Hausner, die in den letzten Jahren entstanden sind.

Die zweite Natur
Der Begriff "zweite Natur" hat ideengeschichtlich eine Reihe von Wandlungen erfahren und war zunächst direkt auf die, durch Kultur vermittelte Erfahrung der Natur selbst, bezogen. Später wurden von Menschen geschaffenen Artefakte, Städte und Landschaften, aber auch jene, durch die neu erfundenen Bildtechnologien Fotografie und Film ins kulturelle Gedächtnis eingeschriebenen Bilder, Geschehnisse und künstlerischen Produkte zur Physis unserer Lebensumwelten, und so zur zweiten Natur. Auch im Hinblick auf das psychische Geschehen und im Zusammenhang mit Fragen nach Identität hat sich das Konzept einer zweiten Natur etabliert, einer "Natur", die als die "eigentlich menschliche" begriffen wird und die sich erst dem Blick von KünstlerInnen, Literaten oder den, mit der Psyche beruflich befassten Menschen, erschließt.

DIE 2. NATUR
Nach der Natur zu malen kam in der Malerei einer Revolution gleich der weitere Revolutionen folgen sollten und als deren wesentlichste die Emanzipation der Gegenstände von Farbe und den Darstellungskonventionen des "natürlichen Sehens" begriffen wird. Die gegenstandslose Malerei gilt seit dem als jene kulturelle Leistung, welche die Malerei zu sich selbst, zu ihrem Wesenskern und "eigentlichen Natur", geführt habe.

Xenia Hausner artikuliert ihren Zweifel an derartigen Behauptungen durch virtuose Malereien denen kaum die Regression ins bloß Bildhafte unterstellt werden kann. Sie wurde vor allem durch Bilder bekannt, die emotional involvieren und ihre verführerische Präsenz nicht nur der malerisch versierten Verwendung von Farben und den szenisch anmutenden Interieurs zu verdanken haben. Die teilweise verschwenderisch mit Farbkontrasten spielende Palette unterlegt Xenia Hausner mit fein abgestuften und sensiblen Texturen psychischer Befindlichkeiten. In die Arbeiten aus den letzten Jahren hat sie zunehmend Sujets signifikanter Werke der Gegenwartskunst integriert oder zum Ausgangspunkt ihrer Bildfindung gemacht. Die Malerei wird so zu einem Medium, in dem diese selbst, gemeinsam mit den bildhaft werdenden Kunstwerken, zur 2. NATUR werden; einer "Natur, die immer auch die Fragen nach ihren Bedingungen stellt.