
Uta Heinecke, Der Traumreiter
Eines der zentralen Themen der beiden Künstler Asri Sayrac und Uta Heinecke ist die Suche nach der eigenen Identität und deren Wurzeln.
Uta Heinecke und Asri Sayrac verbindet die gemeinsame Erfahrung der Flucht, des Verlassens der Heimat und die damit verbundene Fragestellung was Heimat und Fremdsein überhaupt bedeutet. Sayrac`s Familie musste aus Georgien in die Türkei fliehen, er selbst ging als junger Mann alleine nach Deutschland. Heinecke flüchtete als Kind von der DDR über Ungarn nach Westdeutschland. Später zog sie zum Studium nach Wien.
Mit der Erfahrung in Unfreiheit zu leben, die Meinung nicht sagen zu dürfen, flüchten zu müssen, entsteht nicht nur Verständnis und Empathie für Menschen die flüchten müssen, sondern auch ein Sensorium für Ungleichgewichte in der Gesellschaft. Uta Heineckes Puppen (historischer Schwarzer Puppen, ehemals „Negro Dolls“) verkörpern das „Anderssein“ vor dem Hintergrund des Kolonialismus und diesbezüglicher gegenwärtiger Phänomene. Asri Syrac’s Schiffe (mit oder ohne Räder) und Flugobjekte sind die Mittel zur Flucht, Transportvehikel. Sie könnten auch den Traum vom Weggehen oder Wegfliegen versinnbildlichen. Viele seiner Objekte sind kinetische Objekte, die mit einem Motor ausgestattet sich flügelschlagend, schwimmend, drehend, schlängelnd bewegen aber doch auf der Stelle rudern. Manche der Objekte scheinen zu zart und filigran und handeln wohl mehr vom Traum alles hinter sich zu lassen.

Asri Sayrac, Freiheit X für Migrantenkinder
Freitag 30. Juni, 18 – 22 Uhr:
Finissage der Ausstellung „Auf den Weg machen“ – Uta Heinecke und Asri Sayrac
19:30 Uhr Konzert und Lesung: ZUGVÖGEL, Marwan Abado und Karin Ivancsics
Karin Ivancsics liest aus ihrem neuesten Buch „Zugvögel sind wir“, edition lex liszt 12, 2022, Musik: Marwan Abado, Sohn des Südens – Oud & Voc


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