
Christiane Spatt
Die Natur, der Garten als Sehnsuchtsort, als Verwirklichungsmöglichkeit alternativer Lebensträume ist vor allem in der Stadt ein wichtiges Betätigungsfeld geworden. Der Garten dient bereits im Mittelalter als Gleichnis: ein geschützter Platz, ein Kulturort im Gegensatz zur feindlichen Natur.
Die beteiligten Künstler*innen beschäftigen sich in ihren Arbeiten mit der Natur und deren Kultivierung, Mythologisierung und Symbolkraft. Durch Analyse, Dekomposition und Komposition entstehen neue Sinnzusammenhänge und Deutungsmöglichkeiten.

Regula Dettwiler
Regula Dettwiler beschäftigt sich seit rund drei Jahrzehnten mit der Natur, die uns umgibt.
Vertraute Sinnbilder und Naturstudien der Kunstgeschichte gehen in ihrem Werk eine spannungsvolle Verbindung mit Phänomenen und Arbeitsweisen der Botanik ein, ihre Methoden sind dabei Aneignung und Transformation. Das organische Pflanzenmaterial wird dekonstruiert und zu neuen Blattformen zusammengesetzt, die an Umrisse von Spiegeln erinnern.
Wissenschaftsgeschichtlich nimmt die Arbeit Bezug auf fotografische Arbeiten der Botanikerin Anna Atkins.
Bei Christiane Spatts Serie mit dem Titel „nei fiori“ bezieht sich die Künstlerin auf das italienische Sprichwort "Nei fiori cova la serpe." ("In den Blumen lauert die Schlange."). Die Motive spielen mit klassischen Fotoposen und deren Verfremdung. Arbeiten, die während eines Aufenthaltes als Artist in Residence in Italien entstanden sind. Zugrunde liegt das Spannungsfeld zwischen Natur und Künstlichkeit, die Beziehung Mensch - Natur im Allgemeinen und ihr persönlicher Bezug im Speziellen.

Benjamin Nachtigall
Zu Benjamin Nachtigalls Arbeiten Günther Oberhollenzer: „Respektlos, aber mit viel Liebe für das Material eignet sich Benjamin Nachtigall das Medium der Keramik an und erfindet eine kuriose, eigentümliche Figurenwelt. In Ausführung wie Inhalt rotzig und frech, ist diese weit entfernt von der kitschig-lieblichen Keramik des Kunsthandwerks. Die Gestalten mit Zitrone oder Artischocke anstelle eines Kopfes – gern auch zu fragilen raumgreifenden Installationen zusammengefügt – erzählen von Uniformität und Isolation in einer multimedialen Welt.


Der kunstraumarcade liegt im Zentrum von Mödling im Arkadenhof des Beethovenhauses, der als „Freiraum“ und „Wartebereich“ genutzt werden kann wenn zu viele Leute gleichzeitig kommen sollten.
Zeitgleich von April bis September im Arkadenhof eine Installation von 18 Fahnen von Künstler*innen der Galerie zum Thema NATUR /GARTEN Entwürfe und Wirklichkeiten.
Ruth Brauner, Helga Cmelka, Babsi Daum, Andreas Dworak, Ingrid Gaier, Silvia Grossmann, Georg Lebzelter, Susanne Lebzelter, Henriette Leinfellner/Javier Pérez Gil, Erika Kronabitter, Norbert Mayerhofer/Stefania Zorzi, Oleg & Ludmilla, Darina Peeva, Viktoria Popova, Desislava Unger, Elisabeth Weissensteiner, Maria Wieser, Flora Zimmeter
Ganz unterschiedlich nähern sie sich dem Thema, entstanden ist eine vielfältige „Fahneninstallation“ im Arkadenhof des aus der Renaissance stammenden Beethovenhauses. Von der Loggia aus im ersten Stock wehen die Fahnen über den Köpfen der Besucher. Zu sehen ist die Fahneninstallation im Arkadenhof von April bis September als permanente Open Air Ausstellung jederzeit, außerhalb der Öffnungszeiten und unabhängig von Lockdowns. |