Die künstlerische Arbeit von Brigitte Konyen scheint von einem inneren Antriebe heraus zu entstehen,
nämlich dem Versuch, die Innerlichkeit des eigenen Lebens einzufangen. Sie schafft Bilder,
die einen schmalen Abschnitt von Raum und Zeit zeigen, Augenblicksscherben, Erinnerungskonstrukte, tagebuchartige Aufzeichnungen, die für den Betrachter neue Bedeutungsräume öffnen sollen,
welche über den Augenblick des Entstehens hinausgehen.
Sie konstruiert mit ihren, in Streifen zerschnittenen und wieder verflochtenen Fotografien neue Inhalt,
die, über die Auflösung der Bilder, in neuer Struktur und Ordnung erscheinen. Das entstandene
„Fotoflechtbild“ zeigt einerseits ein mehrschichtiges, abstraktes Erinnerungsbild, andererseits muss
es jedoch nicht vorrangig in seiner Gesamtheit wahrgenommen werden. Das Auge kann sich innerhalb
der verflochtenen Streifen von Segment zu Segment bewegen und die vielen kleinen Bilder in ihrer Eigenständigkeit aufnehmen.

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