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JUST REMEMBER : IT´S VIENNA

  GALERIE HUBERT WINTER
 7. 2. – 23. 2. 2002

 

 


Den 20.Januar fuhr L. durch den Wienerwald. Die Gipfel und hohen Bergflächen im Schnee, die Täler hinunter graues Gestein, grüne Flächen, Felsen und Tannen. Es war nasskalt.
Er dachte an den Satz: "eine Landschaft ist ein seelischer Zustand".
Wiewohl seit langer Zeit hier lebend, in dieser Stadt, mit ihrer eigenen Paranoia, konnte er sich des Gefühls einer gewissen Klebrigkeit nicht erwehren. Als durchaus aufgeklärter Afrikaner, als der er sich fühlte, sah er plötzlich sich als Fremder in einer anderen Heimat, die Vision von Wien als der nördlichsten Stadt Afrikas, ein Gewirr von Wassertropfen auf der Windschutzscheibe verstärkte diesen Eindruck, das Riesenrad als Zentrum der, seiner Welt, ein Ringelspiel, ein Krankenhausmonster als Symbol für Unentrinnbares, Klebriges, das Klebrige erscheint somit wie eine im Alptraum erblickte Flüssigkeit, deren Eigenschaften alle irgendwie belebt und gegen mich gerichtet wären. Das Klebrige ist die Rache des An-sich. Eine fade, weibische Rache, die auf einer anderen Ebene durch die Eigenschaft des Zuckrigen symbolisiert wird...Das Klebrige berühren heißt, Gefahr laufen, sich in Klebrigkeit aufzulösen (Sartre).

Er hatte den starken Drang, dieser Gefahr etwas entgegenzusetzen, ein, sein Afrika, er verspürte Heimweh, er sah die Löwen und Zebras, er sah den Untergang, der Löwe riss das Zebra, er konnte nichts mehr tun, Wien hatte ihn wieder, Afrika ist überall...

Wir zeigen einige künstlerische Positionen / Assoziationen zu Wien