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Galerie V & V

Die V & V Vitrine

 


Oktober 2007

Franziska Rauchenegger (D)
"Inlays" und "Duplex"

„Inlays“: Ausgediente Schmuckschachteln und –etuis: der Inhalt ist längst verloren, verkauft oder eingeschmolzen und daher nicht rekonstruierbar. Die unterschiedlichen plastischen Ausformungen der Schmuckkissen im Inneren sind in handwerklicher Technik des freien Treibens und Ziselierens nachgeformt. Ich fertige „Einlagen“ aus Feinsilber und 900/-Gold. Durch den wertvollen Inhalt werden die nach Außen hin unansehnlichen und unscheinbar wirkenden Schächtelchen und –etuis zu Schatzkästchen aufgewertet und bekommen einen neuen Sinn und Stellenwert.
„Duplex“: Die Ausbuchtungen, Verwerfungen und Krümmungen der Schmuckanhänger-Serie „Duplex“ sind oft spiegelbildlich, also verdoppelt angeordnet. Sie irritieren bei frontaler Betrachtung, da dann oft nicht auszumachen ist, welche von ihnen konvex oder konkav verlaufen.

Auszug aus den einführenden Worten von Frau Prof. Ulla Mayer, Präsidentin der AdBK Nürnberg, zur Ausstellungseröffnung "Schmuck und Gerät" im Handwerksmuseum Deggendorf am 7. August 2005:
"... Die Arbeiten von Franziska Rauchenecker, die sie "Inlays" nennt, scheinen sich demselben Thema zu widmen: Verpackung und Inhalt bedingen formal einander. Doch so einfach kann man diese Arbeit nicht erklären.
Die "Inlays" von Franziska Rauchenecker schmiegen sich wie eine zweite Haut in die vorhandene Form, eine gefundene Form, nämlich die Vertiefungen im Futteral eines serienmäßigen Schmucketuis.
Sie sind dem Abdruck einer Spur vergleichbar, ... .
Franziska Raucheneckers "Inlays" gehen auf vorhandene Bedingungen ein. Sie passen sich an und schmiegen sich in ein bestimmtes Lager, werden Geschmeide, Geschmiedetes. Denn hier will sich die Künstlerin als Silberschmiedin verstanden wissen, wie sie selbst betont.
Und ihre "Inlays" sind durchaus kleine Gefäße, Gefäße geistigen Inhalts. Sie sind losgelöst vom Zweck des Gebrauchs, es sind skulpturelle Gefäße, die symbolisch wirken und keiner profanen Funktion dienen. ..."