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Galerie V & V

Die V & V Vitrine

 

 


März 2005

Esther Brinkmann (CH)
"Plaisirs renouvelables" 2. Edition Fingergefässe

Seit 1987, der Gründung der HEAA Genf, lehrt und arbeitet Esther Brinkmann an der renommierten schweizer Ausbildungsstätte für Schmuckkunst.

"Schmuck beeinflusst unsere Gesten, unsere Art uns zu bewegen und er kann unsere Silhouette verändern. Er beeinflusst unser Verhalten. Schmuck erlaubt oder verlangt sogar, dass wir Körperteile und Körperzonen bewusster erleben Er ist sozusagen aktiv beteiligt an der "Immer-Wiederbelebung" unserer Körperhülle, er wirkt "erotisierend". Das Ritual vom Auswählen, vom Anziehen, Anstreifen und später wieder Abstreifen, Ausziehen, wird verstärkt oder verlängert durch die Berührung der Wange, des Halses von einem Ohrschmuck, durch das bewusste Erleben des Gewichtes eines Ringes an oder in der Hand. Solche Dinge interessieren mich in meiner Arbeit als Schmuckmacherin. In diesem Sinne beschäftige ich mich seit über 10 Jahren mit dem Thema "Fingergefässe". Wie die Vase eine Blume beinhaltet, beinhaltet ein Ring den Finger. Fingergefässe enthalten den Finger, distanzieren ihn von den anderen. Schmuckstücke sollen auch als autonome Objekte interessant sein: sie sollen als Objekte funktionieren, die die Gefühle, den Geist oder die Gedankenwelt anregen, vertiefen und erweitern. Sie sollen Räume für die Fantasie öffnen. Ein weiteres Interesse für mich ist die Verpackung von Schmuck. In den Behälter gelegt, verbirgt er sich vor unseren Augen und kann am Tag, wo er wieder hervorgezogen wird, von Neuem entdeckt werden. Ein Stück sollte nie achtlos in eine Schatulle gelegt werden. Das Aus- und Einpacken erzeugt sensible und interessante Gesten, die den Wert des Objektes begleiten, sein Ausstrahlen verlängern. Wiederholbares Vergnügen. Plaisirs renouvelables."

(Esther Brinkmann)