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Kurt Rudolf

Reflection

 GALERIE V & V
 14.03. - 15.04.2014
 

Vernissage: am Donnerstag, dem 13. März 2014, um 19 Uhr



Das Gesicht verdecken ist mit der Maskenserie Kurt Rudolfs nicht möglich. Die Masken sind Miniaturen von etwa 30mm Länge, die als Anhänger an einer Kette um den Hals und nicht vor dem Gesicht getragen werden. In einer zweiten Variante wird die Maske auf einer Kette um die Hand getragen. Materialtechnisch sind die Kettenanhänger recht einheitlich: das Grundmaterial ist gebohrtes, gesägtes und getriebenes Silber, kombiniert mit Email, böhmischem Kristall und Glas. Durch das Schwärzen des Silbers gewinnen die Masken an Plastizität und Patina.
Thematisch weisen die Masken ein breites Spektrum auf; die Inspirationen reichen zurück bis zu einem der ältesten gemachten Maskenfunde und gehen über Perchtenmasken bis zu Gesichtsverdeckungen im Sport wie der Tauchermaske. Auch aus der Populärkultur bei Mickey Mouse oder der Kinderbuchfigur Pinocchio  werden Anleihen genommen. Das Ergebnis sind Masken, in denen sich Leichtes, Verspieltes mit Unheimlichen vermischt. Die Formensprache variiert und reicht von einer sehr reduzierten, modernen wie archaischen Sprache bis hin zu üppiger, expressiver Ausdrucksweise. Für das vergoldete Armband wurde kurzerhand der alte Messingstecker eines Emailofens zu Fühlern des Tierkopfes umfunktioniert. Formal gibt es hier Analogien zu japanischer Kunst und Kultur, insbesondere zu Manga-Figuren.
Masken verdecken Gesichter, aber sie legen auch frei, bringen Verborgenes an die Oberfläche. Die Maske verändert den Träger, kann aber immer nur freisetzen was schon vorhanden ist. In dieser Hinsicht
könnten die um Hals und Arm getragenen Masken Symbole für unterbewusste Wünsche sein. Aber sie zeugen auch von der Freude am Spiel mit der eigenen Identität und dem Schlüpfen in andere Rollen.
Ich, das sind Viele!