Die Galerie Ulysses präsentiert den letzten großen Zyklus des im Sommer verstorbenen Malers Markus Prachensky: La Battaglia di San Romano - Omaggio a Paolo Uccello.
Sich mit dem Thema Schlachtendarstellung malerisch auseinanderzusetzen, war ein lang gehegter Wunsch des Künstlers, denn das Triptychon Paolo Uccellos - heute ist der dreiteilige Zyklus in die bedeutendsten Museen der Welt zerstreut - hatte ihn in jungen Jahren stark beeindruckt und danach nie mehr losgelassen. Die Gemälde und Papierarbeiten dürfen, wie der Titel schon sagt, als Ehrerbietung an den Maler der Frührenaissance verstanden werden.
Seit jeher haben äußere Eindrücke Markus Prachenskys Inspiration mitbestimmt. Kalifornische Gesteinsformationen, römische Tempel, die Musik von Beethoven und der Bebop der 40er Jahre - stets verstand er es, „Gesehenes“ und „Gefühltes“ in seine Bildsprache zu übertragen, wenngleich die ursprünglichen Ausgangspunkte sich nicht immer in gleicher Intensität in seinen Arbeiten wieder finden lassen.
Bevor sich Markus Prachensky im letzten Jahr an die Arbeit machte, die Schlacht von San Romano in seine abstrakte, farbintensive Formensprache zu übersetzen, besuchte er erneut alle drei Tafeln des Triptychons in London, Florenz und Paris. Die Erinnerung aufgefrischt, ging er seiner Begeisterung für Paolo Uccellos Malerei auf den Grund. Wie der Künstler selbst schreibt, lag für ihn die Faszination insbesondere in Uccellos „Besessenheit, Genauigkeit und starken Farbigkeit“ (Zitat). Mehr denn je bedeutete die Arbeit an diesem neuen Zyklus für ihn innerhalb seines Formenspiels eine bestimmte Ordnung einzuhalten, in der er konsequent die vielfältigen Variationsmöglichkeiten für sich austestete. Gezielt sind beherrschte Pinselhiebe unter dynamischen Akzenten in die oberen Bildhälften gesetzt, um kompositorische Ausgeglichenheit zu schaffen. Die Malerei Uccellos findet durch diese Hommage ihren Weg ins neue Jahrtausend und der Besucher der Ausstellung darf sich an diesen herrlichen Interpretationen erfreuen.
Doris Richter
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