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Robert Rauschenberg

Arbeiten aus der ROCI Serie


  Galerie Ulysses
  20.05. - 24.06.2005

Vernissage: am Donnerstag, den 19. Mai 2005 um 19.00 Uhr


Art is educating, provocative, and
englightening even when first not
understood. The very creative confusion
simulates curiosity and growth, leading
to trust and tolerance. To share our
intimate eccentricities proudly will
bring us all closer.

Robert Rauschenberg, 22.Oktober 1984

 

Rauschenberg Overseas Culture Interchange (ROCI)
Anlässlich eines Besuches in China im Juni 1982 entschliesst sich Robert Rauschenberg zu einem Projekt, welches ihn in den folgenden Jahren, insbesondere von 1984-1991 beschäftigen wird und das er als eine völkerverbindende Friedensinitiative verstanden haben will. Sein Vorhaben: In verschiedenen Ländern, über die ganze Welt verstreut, und zwar in China, Chile, Tibet, Venezuela, Mexiko, Kuba, Japan, Malaysien, DDR, Sowjet Union, Sri Lanka, Thailand und abschliessend in den USA Kunstwerke oft in Kollaboration mit lokalen Künstlern zu schaffen.

Rauschenberg und die Raumfahrt
Nachdem Präsident John F. Kennedy der Raumforschung eine wichtige Rolle in der amerikanischen Politik einräumt, wird auch 1962 das NASA Art Program eingerichtet. Im Juli 1969 wird Rauschenberg als einer von sieben Künstlern nach Cape Canaveral in Florida eingeladen, den Abschuss von Apollo 11 zu beobachten. Nach diesem Erlebnis entscheidet sich Rauschenberg, eine umfassende Serie von Arbeiten der Raumfart zu widmen. Im April 1981 kehrt Rauschenberg zurück zu der Raketenrampe in Florida, nun in Cape Kennedy umbenannt, um dabei zu sein, als das Space Shuttle Columbia erstmals abhebt. Im Jahr 1990 macht Rauschenberg das Space Shuttle zum Thema eines seiner 14 ROCI/USA Komposition. Für den Künstler ist der Wunsch zu erobern, sowohl eine spirituelle als auch intellektuelle Herausforderung, das Fliegen eine wiederkehrende Metapher für Erfindung, Phantasie und Ideenreichtum. Seit den 60er Jahren hat die Raumfahrt Rauschenberg in ihren Bann gezogen; in seinen künstlerischen Bemühungen in diesen Jahr ist Shuttle Buttle ein Schlüsselwerk.

Biographie

Die Arbeiten Rauschenbergs sind wesentlich geprägt von seinem Studium an der interdisziplinär ausgerichteten Kunstakademie "Black Mountain College" in North Carolina, wo er von 1948 bis 1952 studierte. Seine Lehrer waren Josef Albers und Jack Tworkow, wichtig war aber auch der Kontakt zu dem Komponisten John Cage und dem Choreographen Merce Cunningham, mit denen er auch später zusammenarbeitete. Aus seiner kritischen Auseinandersetzung mit dem Abstrakten Expressionismus heraus entstanden ab Mitte der 50er Jahre Combine Paintings, Assemblagen aus Alltagsgegenständen, Photographie und Malerei, die bald Aufsehen erregten. Später experimentierte Rauschenberg vor allem mit dem Siebdruckverfahren, mit dem er Bilder aus Zeitschriften und Zeitungen in seine Arbeiten integriert. Von 1985 bis 1991 entstand das Kulturaustauschprogramm ROCI (Rauschenberg Overseas Culture Exchange) das Werke Rauschenbergs in verschiedenen Ländern der Welt wie Mexiko, China, Kuba und USA zeigte. 1964 wurde er auf der Biennale in Venedig mit dem großen Preis ausgezeichnet. Am 24. Juni 1964 war Rauschenberg anlässlich einer Performance mit der Merce Cunningham Dance Company (Musik John Cage) im Museum des 20. Jahrhunderts in Wien.

Die in der GALERIE ULYSSES gezeigten Arbeiten wurden erstmals 1991 in der National Gallery of Art in Washington D.C. ausgestellt. Es ist dies die erste Ausstellung von Robert Rauschenberg in Österreich.