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Bernard Frize

FOGGY DAYS

  GALERIE nächst ST STEPHAN
 13.11.2009 - 16.01.2010



Ce pli de sombre dentelle, qui retient l’infini, tissé par mille, chacun selon le fil ou prolongement ignoré son secret, assemble des entrelacs distants où dort un luxe à inventorier, stryge, noeud, feuillages et présenter.*
(Stéphane Mallarmé, Quant au livre, 1897)

Die Kritik am Künstler-Genie und seiner „reportage universelle“ (Mallarmé) ist das Projekt der Moderne. Der Bruch, der sich im Kern der Sprache bei Mallarmé vollzogen hat, gilt für die Malerei in ähnlicher Weise. Bernard Frize wurde künstlerisch sozialisiert in den 70er Jahren, er ist geprägt von konzeptuellen Kunst- wie politisch-ökonomischen Produktionstheorien. Seine Arbeiten entstehen unter experimentellen Voraussetzungen und entziehen sich hermeneutischer Deutbarkeit.

Bernard Frize ist konzeptueller Maler, indem er das Prozesshafte seiner Malerei sichtbar macht. Er agiert in Serien, die auf unterschiedlichsten Anordnungen beruhen, er agiert als Operator, der die Aktion an Farbe und Pinsel delegiert, oft von mehreren Händen synchron (aus)geführt.

Bernard Frize’s Bildern liegen „Partituren“ zugrunde, die den Zufall bewusst einkalkulieren und bis an die äußersten Ränder des Nicht-Zufälligen, Fixierbaren treiben. Konstruktion und Prozess werden als Möglichkeit von Faltungen, Knoten, Fäden und verborgener Fortsetzungen in die Textur eingeschrieben. In seinen Kompositionen werden Material und Durchführung zu ensembletechnischen Mitverantwortlichen, im Resultat sind sie sichtbar gemachte Aktion und gleichzeitig visuell verführerisches Farberlebnis.

* Diese Borte dunkler Spitze, die das Unendliche festhält, gewebt von Tausenden, jeder gemäß dem Faden oder Fortsatz, dessen Geheimnis ihm unbekannt, reiht in weiten Abständen Schnörkel, worin ein Übermaß schlummert, der zu inventarisieren, Lemure, Schlinge, Laubwerk, und vorzuzeigen.

Geboren in St. Mandé, Frankreich, lebt und arbeitet in Paris und Berlin. Ausstellungen (Auswahl): 2007-2008 Kunsthallen Brandts, Odense; 2003 Musée d'art Moderne de la Ville de Paris, Paris; 2002-2003 Museum van Hedendaagse Kunst S.M.A.K., Gent; Gemeentemuseum, Den Haag; Studio A Otterndorf, Museum gegenstandsfreier Kunst Landkreis Cuxhaven; 2002 Painting on the move, Museum für Gegenwartskunst, Kunstmuseum Basel und Kunsthalle Basel; 1999-2000 Carré d'art, Musée d'art contemporain, Nîmes; Museum moderner Kunst, Stiftung Ludwig, Wien; Kunstmuseum St. Gallen, St. Gallen; Westfälisches Landesmuseum, Münster

Im LOGIN: SONIA LEIMER SERIES OF SUCCESSIVE INSTANTS
In der Ausstellung „Series of successive instants“ installiert Sonia Leimer im Login Fragmente eines Studios, das zur Nachvertonung von Filmen dient.
Im Boden sind mehrere Flächen aus verschiedenen Materialien eingelassen, die dafür gedacht sind, die Illusion einer Gehbewegung auf einem bestimmten Untergrund akustisch zu simulieren.
Da der Raum nicht begehbar und dadurch seiner Nutzung entzogen ist, wirkt diese Raumverdichtung rein visuell, der auditive Charakter ist imaginär.
In der Spannung zwischen skulpturaler Setzung und möglicher Nutzung verschränkt sich die Installation auf vielschichtige Weise mit der vor Ort vorgefundenen Situation des Login. Als Schaufenster-Raum steht er an der Schwelle zwischen Innen und Außen, zwischen privatem und öffentlichem Raum. In seinen Fenstern verknüpft er sich mit dem Stadtraum, von dem aus er betrachtet wird, es überlagert sich das gespiegelte Bild des Straßenpflasters mit den verschiedenen Oberflächen des Raumbodens.

Geboren 1977 in Meran, Italien, lebt und arbeitet in Wien. Studium an der Akademie der bildenden Künste, Wien.
Ausstellungen (Auswahl): Manifesta 7, Rovereto, Georg Kargl Fine Arts, Wien, MAK Center, Los Angeles, Kerava Museum, Helsinki, und bell street project space, Wien. Staatsstipendium für Bildende Kunst 2009, Margarete Schütte-Lihotzky Stipendium 2009, MAK Schindler Stipendium, Los Angeles 2005.