Seit Mitte der 90er Jahre wird die Arbeit von Polly
Apfelbaum im Kontext abstrakter Malerei diskutiert. Sie verwendet
sensible
Materialien
wie Samt, Baumwolle, Stofffarbe und Krepppapier. Wenn sie Stoffbahnen
lose an die Wand pinnt oder sie als Stapel verschwenderisch auf
dem Boden platziert, entstehen Werke, die fragil, raffiniert
und anmutig zugleich sind.
Polly Apfelbaum's großformatige Bodenarbeiten sind in den
letzten Jahren zu ihrem Markenzeichen geworden: Hunderte kleiner,
händisch geschnittener Stretchsamtteile, getränkt mit
Stofffarbe, werden aufwändig in Farb"wellen" auf
dem Boden platziert. Kreisförmige oder elliptisch angeordnet,
ist ihre Wirkung schwindelerregend. "I wanted the work to
be... as sexy and hallucinogetic as possible", sagt Polly
Apfelbaum.
Ihr Werk lässt eine Vielfalt an Interpretation zwischen Hoch-
und Populärkultur zu, Anklänge an Farbfeldmalerei, minimalistische
Skulptur, Matisses Scherenschnitte, Andy Warhol, feministische
Kunst und Kunsthandwerk sind zu vernehmen. Die Werktitel entstammen
oft Popsongs, an Musik interessiert die Künstlerin der emotionale,
intuitive, zugleich streng strukturierte Gehalt.
Inmitten positiv bejahtem Eklektizismus und mannigfachen Referenzen
herrschen in Polly Apfelbaums Werk Struktur und Formstrenge, die
Arbeiten sind klug ausbalanciert. Ihr Bezug zur Volkskunst ist
vor allem ein formaler, ihr entnimmt sie Ökonomie, Rhythmus
und Logik. Polly Apfelbaum ist auf der Suche nach Schönheit,
ihre Arbeiten sind ein visuelles Vergnügen.
Wir zeigen neue großformatige Bodenarbeiten, Forbpolaroids
sowie, als historische Referenz, Skulpturen und Wandarbeiten aus
den 90er Jahren.
Polly Apfelbaum geb. 1955 in Abbington, PA, lebt in New
York
Ausstellungen (Auswahl): 2205 Extreme Abstraction, Albright Knox
Art Gallery, Buffalo, NY, 2004 Contemporary Art Museum, St.
Luis, MO, 2003 massachsetts College of Art, Bosten, MA; Institure
of
Contemporary Art, Philadelphia, PA; travels to Contemporary
Arts Center, Cincinnati, OH, Kemper Museum of Art, Kansas City,
MO
2000 Bowdoin College Museum of Art, Brunswick, Maine, 1998
Kiasma, Museum
of Contemporary Art, Helsinki |
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