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YASUKI UND KOZO HIRAMATSU

  GALERIE SLAVIK
 7.5.-8.6.2002



Yasuki Hiramatsu ist einer der großen Pioniere und Avantgardisten der japanischen Schmuckkunst. Zusammen mit seinem Sohn Kozo wird der emeritierte Professor aus Tokio in der Wiener Galerie Slavik, www.galerie-slavik.com, eine prächtige Ausstellung bestücken. "Es ist mir wichtig, daß meine Arbeiten etwas für unser Leben bedeuten." sagt Yasuki Hiramatsu, dem es auch um formale Kraft und Grazie sowie um das volle Ausschöpfen der Materialeigenschaften seiner Schmuckkreationen geht. Schönheit ist ebenfalls ein Thema, das aus der ästhetischen Tradition Japans heraus verständlich wird. "Die Metalle, die ich verwende, sind wie Lebewesen- wenn ich an einem Stück arbeite, spiele ich, hadere ich, kämpfe ich mit ihnen und stachle sie an." Die Resultate dieser energischen Auseinandersetzung sind schlichte, elegante Formen und sensibel behandelte Oberflächen. Schmuck aus der Hand des Meisters Yasuki Hiramatsu spiegelt die stille Zurückhaltung und ideelle Intensität seiner Lebensauffassung. Die Herstellung eines Schmuckstückes kann zwei Jahre dauern, oder einen Tag- beides mit höchster Konzentration. Gold ist das Material, mit dem der 1926 in Osaka geborene Künstler vornehmlich arbeitet. Gold, dünn gewalzt, wird gefältelt und geknittert um einfachsten Formen sinnliches Lichtspiel zu ermöglichen. Feine Goldstreifen flattern von archaischen Colliers oder winden sich zu Armreifen oder Ringen und verleihen Beweglichkeit. Das machtvolle Material Gold wird so zu einem verspielten, leichtfüßigen Element.

Die internationale Karriere Yasuki Hiramatsus begann nach seiner Ausbildung an der National University of Fine Arts and Music in Tokio, wo Prof. Hiramatsu auch von 1962 bis 1994 etliche bedeutende Schmuckkünstler ausbildete. Als Gründungsmitglied der Japan Jewellery Designers Association (JJDA) ist Hiramatsu seit den frühen 1960er Jahren bestrebt, der zeitgenössischen Schmuckkunst den Weg zu ebnen und gleichzeitig die Verknüpfung mit Traditionen zu fördern. So ist zeitgenössischer Schmuck auch in Japan längst nicht mehr Statussymbol sondern Ausdruck von Individualität und künstlerischer Innovation.

Schmuckarbeiten von Yasuki Hiramatsus finden sich unter anderem in folgenden renommierten öffentlichen Sammlungen: Royal College of Art und Victoria and Albert Museum in London, Museum für Kunsthandwerk in Hamburg, Schmuckmuseum in Pforzheim, Imperial Household Ageny und The National Museum of Modern Art, Tokio.

In der bereits vierten Generation der Metallschmiedefamilie Hiramatsu arbeitet Kozo Hiramatsu teils alleine, teils zusammen mit seinem Vater Yasuki, in dessen Atelier er auch ausgebildet wurde. Auch Kozo Hiramatsu meistert die schlichte Form in edlem Metall auf subtile und eigenständige Weise. Sein gegenwärtiges Thema ist jedoch die schillernde Wirkung von Einzelteilen in der Masse. Das heißt, Colliers und Broschen, aus kleinsten Elementen, wie Röhrchen an Bambusstäbchen erinnernd- zusammengesetzt, beinhalten eine überraschende Lebendigkeit durch geringfügige Unregelmäßigkeiten, die in der Menge erst zum Tragen kommen.

Alles in allem fasziniert die gesammelte Ruhe, die die Arbeiten der japanischen Schmuckkünstler verströmen. Es ist jene lächelnde Tiefgründigkeit, die den BetrachterIn oder TrägerIn aus einer Welt der visuellen Überfülle zum Wesentlichen führt.