Ulrich Waibel, Zeichner des "Formenarsenals des Lebendigen"
Die Galerie Pehböck; Perg startet mit einer Ausstellung
in den Herbst, die dem großartigen Werk des OÖ Künstlers
Ulrich Waibel gewidmet ist. 1958 in Wels geboren, Preisträger
bei verschiedenen Kunstwettbewerben (RENTA Preis - Nürnberg,
Römerquelle Kunstwettbewerb,
Talentförderungsprämie OÖ, Österr. Graphikwettbewerb
Innsbruck)
Ulrich Waibel, Absolvent der Hochschule für Gestaltung, Linz
geht bewundernswert konsequent seine persönliche Suche und
entwickelt eine ausschließlich auf die Zeichnung hin orientierte
Arbeitsweise, die ihm durch seinen unverwechselbaren Stil vielfach
Beachtung bringt.
Werke von Ulrich Waibel befinden sich in bedeutenden öffentlichen
(Neue Galerie in Linz, Rupertinum in Salzburg, Albertina in Wien)
und privaten Sammlungen
Im nachbarschaftlichen Europa bietet ihm die Galerie Fortlaan in
Belgien ein Forum, und stellt Waibels Arbeiten mit jenen von Günter
Brus oder Brigitte Kowanz in ihr Österreich - Kunstschaufenster.
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Der Künstler, der Zeichner Ulrich Waibel entwickelt kalkuliert
den Raum, in den Formaten seiner Bilder, in Quer und Hochformat;
in der Struktur, im verwendeten Material; das Gegenständliche,
das wir herauslesen, ist Konvention, das, was unserem Auge naheliegend
erscheint, aber es ist nicht für alle und jeden gleichermaßen
verbindlich.
Dem Künstler Ulrich Waibel geht es um die Variation archetypischer
Figuren, die seine ganz persönlichen sind, die er in seiner
Linienführung realisiert, die er aber als "Hieroglyphe
des Lebens" allgemeingültig werden lässt.
Es ist ein Formenarsenal des Lebendigen schlechthin, Mikro- oder
Makrokosmos; ein Formenarsenal, das er immer wieder in unzähligen
Konstellationen neu komponiert. Deshalb ist auch - wie Ulrich Waibel
selbst bestätigt - die Musik ein wichtiger Faktor seiner Arbeit.
Damit gelangt man zur universellsten Sprache, über die der
Mensch verfügt, die sich mit Zeitmaß, mit Beschleunigung
und Entschleunigung, mit Klangraum und Farbwerten umschreiben lässt,
die aber letztendlich nicht zu vereinnahmen ist, sondern in ihrer
Vieldeutigkeit ihre Potenz hat.
Für Ulrich Waibel ist Musik der stärkste Bezug, nicht
als Programmmusik, nicht als Untermalung, sondern in ihrer strukturellen
Verwandtschaft. Und die Verwandtschaft der Kunstformen, Musik,
Malerei, Zeichnung ist letztlich (Ulrich Waibel hat diesen allgemeinen
universellen Anspruch) als großes Gemeinsames zu erleben,
das als Harmonie und Disharmonie, als Tempo, als Ruhe und Bewegung,
als Einatmen und Ausatmen als Lebensrhythmus erfahrbar ist, wenn
man Kunst nicht als Ornament oder Dekor und Behübschung missversteht
sondern als "Lebensmittel".
(Textauszüge aus dem Katalogtext von Dr. Johannes Jetschgo
aus dem Katalogbuch Ulrich Waibel – Zeichnungen/Drawings
herausgegeben 2004) |
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