Brigitte Kordina
Brigitte Kordina. Spätestens mit dem Symbolismus, dem Expressionismus
und vor allem dem Surrealismus vermag der künstlerische Diskurs
immer auch ein "Seelenraum" zu sein. Für die Arbeiten
von Kordina gilt dies insbesondere für die letzten Jahre. Ob
Malerei, Photographie, Zeichnung, Lichtinstallation oder Objekt
das Werk als Raum des Seelischen spielt eine zunehmend konstitutive
Rolle, ohne dabei in eine Psychologisierung zu verfallen
Passagen der Blicke als Geographien der Weite (Meer, Himmel) werden
zur deterritorialisierten Räumen, zu Orten der Entgrenzung
und Sinnstiftung. Das Licht fungiert dabei als Entmaterialisierungseffekt,
als Dimension des Geistigen und Unendlichen. Im Spannungsfeld von
Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit situieren sich "innere"
Räume als Projektionen des Imaginären. Das künstlerische
Begehren entfaltet sich bei ihr im Sinne eines "romantischen"
Träumens nach dem Sein als Freisein.
Iris Andraschek
Das Naheliegende, Verwandte, Bekannte, Vertraute sowie soziale
Bezüglichkeiten sind Themen vieler künstlerischer Diskurse
von Iris Andraschek. Immer steht der Mensch als soziales Konstrukt
im Reflexionszentrum ihrer Arbeiten. Raumbezogene, installative,
auf Photographie basierende Werke bilden Knotenbündel komplexer
künstlerischer Recherchen. Die Frage nach einer persönlichen,
individuellen und kollektiven sozialen Identität ist immer
wieder Brennpunkt der Auseinandersetzung, wobei Geschlechterrollen
und -identiäten sowie alltägliche Kontexte eine spezifische
Rolle spielen. Bilderwelten als Weltbilder werden zu Bilderräumen
gefügt, mit denen oft ironisch Bilder als Ort
des "Heimatlichen" auch im Sinne des Heimlichen entfaltet.
Carl Aigner
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