Abhängig von der sozialen, religiösen, politischen Situation
finden sich in der Kunstgeschichte die unterschiedlichsten Ansätze
in der Auseinandersetzung mit dem Thema Mensch. Dabei pendelt das
Interesse der künstlerisch Tätigen zwischen der Abbildung
des menschlichen Körpers und dem Sichtbarmachen von unsichtbaren
Inhalten, wie menschlichen Gefühlen und Stimmungen oder menschlichem
Verhalten. Die wohl ältesten Menschendarstellungen sind Strichmännchen
- ähnliche Figuren in der vorgeschichtlichen Höhlenmalerei,
die man ebenso als Stenogramme menschlicher Physis auffassen kann,
wie Menschendarstellungen in der Kinderzeichnung oder aber auch
in Äußerungen zeitgenössischer Künstler - ein
faszinierendes Beispiel für die Parallelität in ontogenetischer
und phylogenetischer Betrachtungsweise.
Die Ausstellung Mensch zeigt unterschiedlichste Ansätze
zeitgenössischer Künstler zu diesem Thema und konfrontiert
sie mit Arbeiten von Kindern und Jugendlichen, die in verschiedenen
Bildungseinrichtungen unter verschiedenen Unterrichtskonzepten entstanden
sind
Ernest A. Kienzl
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