Theo Braun
Theo Braun wurde 1922 in Karbitz bei Aussig an der Elbe in Böhmen
geboren. Er studierte an der Kunstgewebeakademie in Dresden (193941)
und an der Akademie der bildenden Künste in Wien (194650)
Malerei und Graphik. Von 1949 bis 1967 war er zunächst Assistent
und später Dozent an der Technischen Hochschule in Wien. Heute
lebt der Künstler in Brunn am Geb./NÖ. Die Bibliographie
des Künstlers verzeichnet seit 1952 zahlreiche Einzelausstellungen
und seit 1942 eine rege Ausstellungsbeteiligung in
aller Welt. Zu den wichtigsten Ausstellungserfolgen zählen
die Einladung zur II. Documenta Kassel 1959, zur Biennale von São
Paulo sowie wiederholte Teilnahme an den Graphikbiennalen von Cincinnati,
Frechen, Frederikstad, Grenchen, Krakau, Laibach etc.
Theo Braun zählt seine Arbeit zu einer Richtung, die sich
mit der Unmittelbarkeit von Form und Farbe befasst und in ihr Gesetzmäßigkeiten
entdeckt, die in poetischer Analogie zu geistigen Prozessen und
der Natur stehen, so in seinem 1977 erschienen STUNDENBUCH.
Die Reduktion auf wenige Formelemente, aus denen er seit 1969 seine
Bilder entwickelt, bedingt ein aktuelles Verhalten: Einschränkung
provoziert Phantasie und die Öffnung zu neuen Möglichkeiten.
Neben anderen Würdigungen seiner Person und seines Werkes wurde
dem Künstler 1976 der NÖ Landeskulturpreis für Bildende
Kunst verliehen.
Weil er sich seit 1957 dem Ereignis des Malens selbst ohne unmittelbarem
Bezug zur Natur verpflichtet fühlt, vernachlässigte Theo
Braun vorübergehend das Studium in und nach der Natur. Anlässlich
seiner ersten Personalausstellung in Stavanger wurde er jedoch vom
dramatischen Wechselspiel der Farbe in der norwegischen Landschaft
so nachhaltig bewegt, dass er von diesem Zeitpunkt an auch permanent
farbigen Naturstudien nachgeht.
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