Jan Fabre
, The Naked Metamorphosis (Achilles And Tortoise),
Carrara-Marmor, 2012
Die Zeit, Kontinuität wie Vergänglichkeit auf der einen Seite, und die Kraft des Moments, der Glanz des rechten Augenblicks, auf der anderen Seite, versinnbildlicht durch die antiken Gottheiten Chronos und Kairos, definieren das von Mario Mauroner Contemporary Art gewählte Spannungsfeld der Ausstellung Kronos:Chairos. Die Galerie feiert diesen Sommer ihr fünfundvierzigjähriges Bestehen und präsentiert Arbeiten von Carlos Aires, Carmen Calvo, Jan Fabre, Alfred Haberpointner, Markus Hofer, Jochen Höller, Brigitte Kowanz, Philip Mentzingen, Barthelemey Toguo, Bruno Peinado, Bernardi Roig, RaumZeitPiraten.
Nur zwanzig Gehminuten von der Residenz liegen direkt am Ufer der Salzach Galeriehaus und Sculpture Park von Mario Mauroner. Hier eröffnet sich ein reizvoller Dialog von strenger Bauhausarchitektur, Natur und Kunst. Vom baskischen Künstler Javier Pérez stammt »Vida latente«: eine berührende Arbeit über Leben und Tod, die Fragilität des Seins inmitten des üppig wuchernden, sich ständig erneuernden Lebens. Ähnliche Zuversicht strahlt Jan Fabres Schildkröte »The Naked Metamorphosis « aus, die den Triumph des Geistes über die Physis mit selbstbewusster, mehrere Tonnen feinsten Carrara-Marmors schwerer Präsenz symbolisiert. Die überall gegenwärtige Allmacht der Bürokratie ironisiert Tony Cragg in seiner Bronze »Subcommittee«. Ein ganzes Konsistorium von Stempeln – diese sich nach ihren eigenen Gesetzen verselbstständigenden Machtträger des Alltags – steckt gewissermaßen seine Köpfe zusammen. Cool und rational präsentiert dagegen Alfred Haberpointner seine große Außenarbeit, eine aus additiv aneinandergereihten Stahlplatten geschichtete Kopfform, deren unglaubliche, die Luftigkeit der Gedanken zitierende Transparenz die materielle Schwere vergessen lässt.
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