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Jean Charles Blais

Gleichzeitig

 MARIO MAURONER CONTEMPORARY ART
 18.03. - 14.05.2016


Eröffnung: Donnerstag, 17. März 2016, 18 bis 21 Uhr



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Die Gegenüberstellung von Werken aus unterschiedlichen Perioden, die zeitgleich auf verschiedenen Ebenen funktionieren, ist eine übliche Praxis in der Arbeit von Jean Charles Blais. Sein Werk ist geprägt vom vielfältigen Gebrauch der Medien, indem er sogar Couture als Zeichnung oder Malerei nutzt. Mit Hilfe digitaler Medien entstehen so Plakatwände und andere Grafiken.

Eine frühere Ausstellung von Jean Charles Blais, die 1998 in Wien in der Bawag Foundation gezeigt wurde, hat bereits zwei Ebenen seines Oeuvres verbunden. Die Werkreihe “sur mesure” (“maßgeschneidert“) ist halb Objekt und halb Skulptur. Es entsteht eine hypothetische Garderobe, die auf Fragmente reduziert und auf großen schwarzen Flächen mit Farbe und Kreide zusammengestellt wurde. Für seine aktuelle Ausstellung in Wien bei Mario Mauroner Contemporary hat Blais seine Werkreihe durch die Präsentation großer Malereien und neuer zerschnittener und wieder zusammengestellter Plakate, sowie Gouache-Bilder, erweitert. Diese neuen Arbeiten fügen sich in sein figuratives Repertoire ein, dessen Faszination in den verschiedenen Schichten des Papiers liegt. So scheint die Erinnerung an vergessene Formen, die in frühen Arbeiten der 80er Jahre präsent waren, wiederentdeckt zu werden. Die Polysemie wird durch unaufhörliche Metamorphosen erzeugt, die mit der Inszenierung des Körpers und mit Doppeldeutigkeit spielen. So werden Formen erzeugt, die aus der Gleichzeitigkeit von Tiefe und Fläche entstehen – modern, ehemalig, beständig und trügerisch. Das ist also das Thema dieser Ausstellung; die Verbindung dieser einzelnen Formen und deren Zusammenspiel. Man begibt sich auf die Suche nach den leeren Formen, die als Erinnerung an einen abwesenden Körper in Erscheinung treten, um gleich darauf wieder zu verschwinden.

bildJean Charles Blais’ Werk ist reich an Bezügen zur Geschichte der Malerei, sei es Henri Matisse, Kasimir Malewitsch oder Philip Guston. Er schafft dabei konsequent an seiner ganz eigenen Bildsprache, seinem eigenen Lexikon der malerischen Darstellung der menschlichen Figur, der man sich gerade in diesen neuen Bildern emotional kaum entziehen kann. Zuletzt waren Arbeiten von Jean Charles Blais zu sehen im Musée Picasso in Antibes, dem Cabinet d’art graphique, Centre Pompidou Paris, der Pinakothek der Moderne München, dem Musée d’art moderne et d’art contemporain Nice und dem CAPC Musée d’art contemporain, Bordeaux. Werke des Künstlers befinden sich unter anderem im Museum of Modern Art New York, dem Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, dem Carré d’Art Nîmes, dem CAPC Bordeaux, dem Stedelijk Museum Amsterdam, dem Musée National Monaco und dem Centre Pompidou Paris.