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Barthélémy Toguo

Your Face

 MARIO MAURONER CONTEMPORARY ART
 21.03. - 10.05.2014


Vernissage: am Donnerstag, dem 20. März 2014, um 18:00 Uhr





Barthélémy Toguo wurde 1967 in Kamerun geboren und studierte Kunst in Abidjan, Elfenbeinküste. 1993 zog er nach Europa, um sein Studium abzuschließen, während er bereits ausstellte und als Performance-Künstler tätig war. Politik, Geografie, Natur und persönliche Grenzen wurden schon früh in seiner Kunst thematisiert. Sein künstlerisches Schaffen empfängt Inspiration aus Reisen, Begegnungen mit Menschen, dem Leben überhaupt. Einem Leben, in dem wir alle in ständiger Bewegung sind: auf Durchreise, in der Fremde, im Exil. Toguo empfand schon immer eine wilde Sehnsucht, den strengen Reglements seiner Heimat zu entfliehen und begab sich früh auf diesen „Transit“. Europa und die Freiheit der Akademien in Grenoble und Düsseldorf waren für ihn erst einmal ein veritabler Schock. Die Faszination der neuen Medien Fotografie und Video konnten weder seinen neugierigen Blick in das benachbarte Atelier von Tony Cragg noch das von Gerhard Richter verhindern.

In seinen immer politischen, teils realistisch grausam schockierenden Performances attackiert Toguo von jeher die tagtäglich geübten Praktiken der alten und „neuen Kolonialherren“; andererseits beschäftigt er sich in anderen Arbeiten wiederum augenzwinkernd mit dem kleinkapitalistischen Wunschtraum. Das wichtigste Medium war jedoch für Toguo immer die Zeichnung. Sie ist für Ihn „eine intime, aufrichtige und bequeme Tätigkeit, bei der man nicht lügen oder schwindeln kann. Auch die ersten Worte eine Kindes sind Zeichnungen. Diese Disziplin ist sehr ergiebig, da man sie nur mit einem Bleistift auf einem kleinen Zettel, auf einem großen Zettel, mit Farbe, Wasserfarbe (…) anwenden kann. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Das Zeichnen erlaubt mir weggetragen zu werden, meine Wünsche und Phantasien visuell zu realisieren … es erlaubt mir zu übersetzen, was mir Freude bereitet, genauso wie meine Qualen und Sorgen: das Leben auszudrücken.“

Toguo's Zeichnungen sind lebenslustig, oder aber auch traurig. Sie erzählen von Gewalt und Erotik. Toguo entdeckte und verarbeitet westliche Kunstpraxis ähnlich wie vielleicht seinerzeit die Großmeister unserer Moderne die afrikanische und es gelingt Toguo eine sehr eigenständige Kunst zuschaffen: kraftvoll, erfrischend und vital; die Geschichte und Denksysteme respektiert und doch Zeugnis von den Erschütterungen des Kolonialismus ablegt.

Barthélémy Toguo lebt und arbeitet in Paris, Bandjoun und New York.

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