Ausstellungsliste nach Galerien

Bruno Peinado, Skall


 MARIO MAURONER CONTEMPORARY ART
Wien
 12.03. - 01.05.2010

 

Vernissage: am Donnerstag, den 11. März 2010, um 12:00 Uhr



Bruno PEINADO (F)

Dem französischen Künstler Bruno PEINADO (geb. 1970) gelingt es in seinen Arbeiten die Vielzahl von Zeichen und Objekten des Alltags mit der Ästhetik und den Inhalten verschiedener Kulturen zu verweben. Die Bildwelt der westlichen Pop-Kultur trifft auf die Traditionen und Symbole einer multiethnischen Gesellschaft, welcher sich PEINADO angesichts seines multinationalen Backgrounds zugehörig fühlt. Die Starre und Unverrückbarkeit gesellschaftlich geprägter Ikonen wird aufgehoben, zerstört und mit feiner Ironie neu vermischt. PEINADO äußerte sich hierzu: “Meine Logik ist die der Vermischung, die Welt ist ein Zusammenstoßen von Bildern. Mein Vorsatz ist, die Reinheit zu zerstören.“
Dem Prinzip der Rekombination folgend, entwirft PEINADO eine hybride Bildwelt, die der dominierenden westlichen Kultur eine Absage erteilt. In PEINADOs erster Einzelausstellung in Österreich werden die Wände der Galerie Mario Mauroner Contemporary Art Vienna von einem verdichteten Zeichensystem überzogen, indem der Künstler den White Cube zur Projektionsfläche von Neonschriften, Logos und Labels werden lässt. PEINADO absorbiert die Bilderflut des 21. Jahrhunderts und transferiert sie in einen neuen Kontext. So wird beispielsweise das Logo einer berühmten deutschen Automarke in einen Traumfänger integriert und mit mystischer Bedeutung aufgeladen. Anstelle des Spinnennetzes, welches die Mitte des Kultobjektes der Indianer Nordamerikas ziert, tritt in PEINADOs Traumfänger – einem Label gleich – das Wort Fame (dt. Ruhm) in Erscheinung. Das westliche Wertesystem mit seinen Schlüsselwörtern wie Ruhm, Erfolg, Macht und Geld wird mit dem indianischen Kultobjekt, das einen ruhigen Schlaf garantieren soll, kombiniert.
Ähnlich ergeht es einem weiteren indianischen Symbol in der Installation „Nouvel Ordre“, in welcher zwei Adler aus lackiertem Aluminium eine Diskokugel attackieren. Das pompöse Glamourleben, welches sich in dem Glitzern der Kugel widerspiegelt, wird in der gesellschaftkritischen Installation „Speedy Revolution“ – einer sich drehende Tasche, aus deren Öffnung Palmen, der Eiffelturm, ein Diamant und ein Smiley wuchern – weitergedacht. PEINADOs Objekte aus Aluminium sind überladen von Symbolen des westlichen Wohlstands und reflektieren die Macht der Bilder, mit der wir im 21. Jahrhundert konfrontiert sind.

Nach Ausstellungen in der Ursula Blickle Stiftung, der Kunsthalle St. Gallen, im Palais de Tokyo, P.S.1. sowie zahlreichen Biennale Beteiligungen (Lyon, São Paulo, Istanbul), werden die Arbeiten von Bruno PEINADO erstmals in einer ausführlichen Werkschau in der Galerie Mario Mauroner Contemporary Art Vienna präsentiert.

 

SKALL (F) – A Light beyond Darkness

Der 1960 geborene französische Künstler SKALL wird in seiner ersten Personale in Wien die Galerie Mario Mauroner Contemporary Art Vienna in ein barockes Ambiente verwandeln, indem er das „Licht jenseits der Dunkelheit“ aufspürt und Schönheit, Eitelkeit, und den Exzess zum Dogma erklärt. So antwortete SKALL auf die Frage nach seiner Affinität für das Barocke: „What is the baroque? An idea about excess? Then yes, I am a baroque, because life is baroque!“
SKALL, der neben seinen  mit Perlen, Edelsteinen und Kostbarkeiten besetzten Skulpturen, sich der performativen Kunst verschrieben hat, lebt den Exzess. So wird das lateinische Wort excedere (dt. „heraustreten“ ) zum Sinnbild des künstlerischen Schaffens SKALLs, in dessen Performances und Skulpturen der Überfluss und Kitsch des Barocken, sowie die Überschwänglichkeit und Doppelsinnigkeit, deutlich wird. Die für die Galerie Mario Mauroner Contemporary Art Vienna geschaffenen Skulpturen weisen Reminiszenzen zu Werken aus barocken Kunstkammern auf, deren Wert des Materials, sowie die Kunsthandwerklichkeit unermesslich zu sein scheinen.
Für SKALLs große Skulptur, die den Titel „A Light beyond Darkness“ trägt und das Zentrum der Ausstellung bildet, verwendete der Künstler symbolhafte Perlen – Schwarze aus Tahiti, rosa Süßwasserperlen aus China und Goldene aus Australien – deren Wert bereits bei mehreren tausend Euro liegen. Nicht nur das Material veredelt das Kunstwerk, sondern auch die unzähligen Arbeitsstunden des Künstlers, die für die Produktion erforderlich sind und so beschreibt SKALL die Zeit, die absurde Eitelkeit des Entstehens, sowie die Fragilität der Kunstwerke als seine „Bestrebung eine Idee von Schönheit zu  kreieren“. Dennoch ist es nicht die Schönheit alleine, die SKALL darzustellen versucht – vergleichbar mit barocken Vanitasmotiven ist es die Doppelsinnigkeit, die er anstrebt, wenn er einen Totenkopf mit Perlen überzieht, ihn mit einem Nimbus aus Federn versieht und zu einer prachtvollen Maske werden lässt. Könnte der Tod schöner dargestellt werden als in SKALLs „trashy“ Totenkopf? Es mag daher auch nicht verwundern, dass SKALL seinen Kunstwerken ein absurdes und humorvolles Moment zubilligt, wenn er sagt – „it’s like a serious joke“.

Die Arbeiten von SKALL sind in zahlreichen namhaften Sammlungen vertreten, wie z.B. im Musée d'Art moderne de la Ville de Paris, Paris; im Groninger Museum, Groningen (NL); Fnac, La Défense, Puteaux; Musée de Chateauroux.