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Paloma Navares

Memorias y Amapolas

Paloma Muñoz&Walter Martin

Secrets sleep in winter clothes

MAM RoomnumberOne:

Girbent

Pintures 07


 MARIO MAURONER CONTEMPORARY ART
15.11.2007 - 12.01.2008

Vernissage: 15.11.2007, 18:00
Zur Ausstellung spricht Pilar Ribal i Simó um 20:00 c.t.



Paloma Navares
A mujeres poetas del Japón. Ono No Komachi, Okamoto Kanoko,
Nakamura Teijo, Nagase Kiyoko, Gio, Machi Shunso.
Paloma Muñoz&Walter Martin
How strange it is to be anything at all
Girbent
Pintura 41

Paloma Navares wurde 1947 in Burgos geboren und studierte Zeichnen, Malerei und Fotografie in privaten Institutionen. Das klassische Medium der Malerei hat sie zugunsten von Fotografie, Installationen, Skulpturen, Collagen und Performances beinahe ganz aufgegeben. Navares ist die Medienkünstlerin der ersten Stunde Spaniens: ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass Medienkunst im von der Malerei bestimmten Spanien ein wichtiger Teil spanischen Kunstschaffens geworden ist. In ihren komplexen, poetischen Arbeiten setzt sich Navares immer wieder mit dem Frauenbild in der spanischen Gesellschaft auseinander, ihre Arbeiten zeichnen von Beginn an das Bild der selbstbestimmten Frau. Die Erinnerung - ihr inneres Auge - spielt bei der Künstlerin eine zentrale Rolle: Navares leidet an einer seltenen Augenkrankheit, die zur Erblindung führt. Die Erinnerung ist somit essenzieller Bestandteil ihrer Arbeit: ihr inneres Auge führt die Künstlerin zu den existentiellen Fragen des Menschseins: scheinbares Scheitern und Unvermögen im Leben als Preis der Anerkennung über den Tod hinaus. Die poetischen Arbeiten der aktuellen Ausstellung nehmen sich dieser Elemente in der für Navares charakteristischen sensiblen, vielschichtigen Weise an: neben der Auseinandersetzung mit Leben und Tod unterstreicht Navares mit subtiler, aber gleichzeitig durchschlagender Bestimmtheit Fragilität und Stärke zugleich der Kunst und vor allem der Poesie: die zarten Knospen der weißen Orchidee sind Sinnbild der großen japanischen Lyrikerinnen – gleichzeitig sind sie aber auch Sinnbild einer Gesellschaft, die mit äußerster Härte gegen jegliche Nonkonformität vorgeht. So verweist sie in der Arbeit „Sakura No Jana“ explizit auf die Zivilgesellschaft, die oftmals den Freitod als einzig mögliche Wahl erscheinen lässt. Navares’ Arbeiten sind eine Hommage an die großen Lyriker unserer Zeit, deren großartiges Werk gerade durch dieses Scheitern überschattet wird, darüber hinaus aber sind sie Plädoyer für den selbstbestimmten Menschen. Leise rieselt der Schnee: von lieblichen Kindheitserinnerungen und dem imaginären Duft von Zuckerwatte berauscht nähert man sich voller Freude den Schneekugeln von Paloma Muñoz und Walter Martin. Doch statt der frohlockenden Familie am Eiffelturm oder des im Schnee versinkenden Rathauses befördert uns das spanisch-amerikanische Künstlerpaar in einsame arktische Parallelwelten, geprägt von absurden, surrealer Begegnungen und grausamen Verbrechen. Dort versuchen Menschen panisch nach einem Flugzeugabsturz zu flüchten (bleibt nur die Frage wohin), Blinde tappen im Schneetreiben umher und mitten im Niemandsland stößt man auf in Kerker gesperrte Menschen. Die „Travelers“, die sich ahnungslos dorthin verirrt haben, stehen im ständigen Kampf mit der menschenfeindlichen, unwirklichen Umgebung, die sie – wie es scheint - so schnell nicht mehr loslässt: verurteilt zu permanentem Scheitern den größten Anstrengung zum Trotz scheinen die verirrten Figuren in ihrer Welt gefangen zu bleiben – so lange, bis eine höhere Macht sich entschließt, den Glassturz zu entfernen. Im RoomnumberOne zeigt Mario Mauroner Contemporary Art Vienna Arbeiten des mallorquinischen Malers Girbent, dessen großformatige Leinwände die Grenze zwischen Fotografie und Malerei scheinbar verschwinden lassen: momenthafte Aufnahmen, Schnappschüsse scheinbar beiläufiger Augenblicke bekommen in Öl auf Leinwand gebannt plötzlich den beständigen Charakter der klassischen Malerei. Girbent bedient sich der Fähigkeit der Fotografie, den Moment zu bannen, kombiniert mit der perfektionierten Beständigkeit der Malerei erschafft er ein neue Perspektive in beiden Medien.

(Ute Stadlbauer)