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Jakob Gasteiger

„New Works“


 MARIO MAURONER CONTEMPORARY ART
 02.12.2006 - 15.01.2007

 

Vernissage: am Samstag, den 02. Dezember 2006, um 11.00 Uhr



Jakob GASTEIGER (*1953 geboren in Salzburg) wurde von unserer Galerie bereits seit 1973 wiederholt gezeigt. Nach der erfolgreichen Ausstellung in unserer Wiener Galerie Mario Mauroner Contemporary Art Vienna laden wir Sie ein neue Werke des österreichischen Ausnahmekünstlers in Salzburg zu genießen. Formale Strenge, Konzentration auf den Prozess, ja eine geradezu “Ritualisierung des Seriellen” kennzeichnet sein Werk, das von einer spannenden Auseinandersetzung um die Grenzen zwischen Malerei und Skulptur bestimmt ist. In seinen letzten Bildern hat Jakob GASTEIGER sein in gelassener Ruhe so kontinuierlich entwickeltes Werk um überaus interessante neue atmosphärische und expressiv emotionale Facetten erweitert.

Der in Wien lebende Künstler Jakob Gasteiger vertritt in der zeitgenössischen österreichischen Kunst eine uneitle, eigenwillig handfeste und von jeder genialen Attitüde nüchtern distanzierte, somit also absolut unösterreichische Position. Formale Strenge, Konzentration auf den Prozess, ja eine geradezu Ritualisierung des Seriellen, kennzeichnen sein Werk, das von einer spannenden Auseinandersetzung um die Grenzen zwischen Malerei und Skulptur bestimmt ist.

Neu aber auch ein Moment in Gasteigers jüngsten „gekämmten“ Bildern, deren Charakteristikum nach wie vor die Oberflächenbearbeitung mit der von ihm entwickelten Kammspachtel ist: es brodeln expressive, malerische Emotionen unter der streng gekämmten Oberfläche, die entsteht wenn der Künstler Acryl auf den Farbträger aufträgt und mit Hilfe von Kartonspachteln diese horizontal und vertikal gekämmten Oberflächenstrukturen konstruiert. Lag der Spannungsmoment bisher in der Wechselwirkung zwischen gekämmt strukturierter Oberfläche und der dünn darauf aufgetragenen Farbhaut so liegt die expressive Farbigkeit in seinen neuesten Arbeiten direkt im Farbträger, eine Entwicklung die eine Oberfläche generiert welche die Spannung zwischen nahezu barocker Farbigkeit, streng strukturiert gebändigt mit Hilfe des Farbkammes, transportiert und vollkommen neue Aspekte seines Werkes freisetzt.

Nicht umsonst schätzt auch schon bisher die Elite zeitgenössischen Komponisten (von Morton Feldman, Beat Furrer, Helmut Lachenmann bis Galina Ustvolskaya) Gasteigers Malerei als adäquat sensible Hülle ihrer Tonträger auf Grund überaus verwandter Kompositionsprinzipien: der minimal modulierten Repetition einer unendlich „zärtlichen Berührung“ etwa, dem ekstatisch aus der Oberfläche brechenden Feuer, dem kontinuierlichen Verdichten und dann wiederum unvermuteten Innehalten, was dem kompositorischen Rhythmus des Aus- und Absetzen des Farbkammes entspricht. Von jeher verwischt Gasteiger die Grenze zwischen Malerei und Plastik: das Bild erfüllt zwar gewisse Bedingungen der Malerei – es ist viereckig und hängt an der Wand - das Bearbeiten mit dem Spachtelkamm sowie die Verbindung zwischen Farbgrund und Farbträger verleiht dem Bild allerdings auch immensen, beinahe dominierenden, plastischen Charakter. Die Problematik der Definition von Malerei und Skulptur spiegelt sich auch in der Farbigkeit wieder: während bei Gasteigers monochromen Arbeiten das skulpturale Denken im Vordergrund steht, manifestiert sich bei den farbigen Arbeiten die malerische Aufgabenstellung.

Licht und Farbe stellen zentrale Momente in Gasteigers Werk dar. Bei den lackierten Acrylarbeiten ergeben sich für den Betrachter aufgrund der gekämmten Struktur und des abprallenden Lichtes immer wieder neue Interpretationen der Oberfläche. Die nicht lackierten Arbeiten nehmen das Licht auf, der Spannungsmoment liegt hier in der unregelmäßigen Färbung des Acrylgrundes in Verbindung mit der gekämmten reliefartigen Oberfläche.


Jakob GASTEIGER (born *1953 in Salzburg) was repeatedly shown by our gallery since 1973. After his successfull show at our Viennese gallery we are pleased to show his very new works in Salzburg. His work is determined by formal precision, the Concentration on the working process itself,  the serialization as well as by Constant examination of boundaries between painting and sculpture.
In his recent paintings  Jakob GASTEIGER has added new expressive, emotional and atmospheric moments to his continuous developed work.

The Vienna based artist Jakob Gasteiger represents a particular, not at all austrian position in contemporary austrian art: his work is determined by strong formal precision, unemotional headstrong distance from any genial attitude, the concentration on the working process itself, serialization, all marked by the constant examination of boundaries between sculpture and painting. There are also new expressive moments in Gasteigers combed paintings attracting the observers attention: expressive and pictorial emotions appear under the minimalist coloured surface achieved by applying acrylic on the canvas and combing horizontal and vertical ridges into it. While the emphasis in his work was in the relations between the combed surface structure and the smoothly applyed coloured skin till now Gasteiger moves on in his current works, which incorporate the colourfull expression directly in the acrylic ground, creating surfaces which presents the tension between almost baroque colours which are stritctly geometrically combed revealing new exciting aspects of his work.

Due to the similarities in their composing principles, Gasteigers work is appreciated by numerous excellent contemporary composers (from Morton Feldman, Beat Furrer, Helmut Lachenmann up to Galina Ustvolskaya) forming an appropriate, sensitive cover for their sound storage media: the slightly modulated repitition of an infinite „tender touch“, constant packing and sudden stop, ecstatic fire breaking through the surface, all according to the composition rythm of the comb. Gasteiger keeps on bluring the boundaries between sculpture and painting: while his paintings meet some of the conventions of what makes a painting – a rectangular canvas which is hung up on a wall– the treatment with the comb-like instrument supports the sculptural character, leaves it slightly dominant. The constant examination of boundaries between sculpture and painting is reflected in the colouring of his work: the monochrome ones present the sculptural intent of the artist meanwhile the coloured ones are evidence of the pictorial conceptional formulation. Colour and light are another central moments in Gasteigers work. Some of the acrylic works are coloured using brilliant varnish, others are left uncoloured. The interaction with light leads to a diverse interpretation of the coloured and uncoloured tableaux – the varnished ones reflect the light that flows on the combed ridges, the pure acrylic works absorb the light totally and show an edgeless reliefstructure.