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Silvia Maria Grossmann &
Kurt Straznicki

"Foto-Objekt-Foto"

 Aktion Museum M
 06.11. - 21.11.2004

 

Vernissage: am Freitag, dem 5. November 2004, um 19:00 Uhr
Begrüßung und Eröffnung: Dr. Franz Schwelle, Obmann der Aktion M
zu den Künstlern: Erich Steininger


Kurt Straznicky – Spieglein
Bodos Bild

Bodo Hell mag die Berge. Und die honigfarbenen Kunstharzobjekte von Kurz Straznicky in Form von Quadern, Platten oder Sehmaschinen, auf denen sich sparsame Spuren der Beziehung Mensch/Landschaft wiederfinden. Der Dichter hat sie kommentiert (in Form einer Lesung). Offenbar legt auch der Künstler Wert auf diesen Comment, weshalb er das Konterfei des Interpreten in einigen Arbeiten auch in Form eines bearbeiteten Stereofotos implantiert. Der Dichter spiegelt sich sozusagen in der Kunst. Und die Kunst spiegelt den Dichter, will jedenfalls nicht verzichten auf ihn.

Ein heikler Punkt dieser Präsentation. Sicherlich, porträtieren will der Künstler den Dichter nicht. Dazu sind die teilweise zwei Ebenen umklammernden Objekte zu fein. Oder: nicht platt genug. Dennoch muss die sparsame, an Sprach-Bilder angelehnte Verknüpfung von Objekt und Betrachter Kurt Straznicky wichtig sein. Sie findet gleichmäßig statt als kürzel- und schemenhaftes fotografisches Einsprengsel – etwa in Form eines Schwimmers, einer Männerfigur, einer Skifahrerin, eines Landschaftszitats. Knicke in den ins Harz versenkten Fotos verankern diese, nahezu schwebend wirkenden Bilder im Raum der Skulptur. Ob die Objekte dann Tische, Karyatiden, Doppelgläser oder Schädelknochen zitieren, ist zweitrangig. Das beträfe je nur den skulptur- und fotografiebezogenen Diskurs. Diese Immanenz aber will Straznicky überwinden: zugunsten einer sprachlich organisierten Begrifflichkeit mit Bildern, die als Zeichen fungieren.

Einige Gedanken zu den Arbeiten von Silvia Grossmann
von Walter Zschokke

Eine Annäherung an die Gebilde aus Schweißdraht, Papier und Fotokopien von Silvia Grossmann erfordern Behutsamkeit. Sie sind blass, zart, teils matt durchschimmernd, teils versehen mit restflächig offenen Durchblicken. Ihre Fragilität signalisiert uns jenes "nur mit den Augen schauen", worauf die Eltern uns Kinder angesichts von Kunstwerken oft hinwiesen. Ein Innehalten, zu schauen und die Wahrnehmung feiner zu stellen, verlangen sie uns beim ersten Hinsehen ab.

Das generierende Verfahren – wenn wir es so nennen dürfen, denn es wird nicht streng gehandhabt – beginnt mit der Fülle an Bildern, welche die Großstadt anbietet, woraus eine Auswahl durch die Künstlerin fotografisch festgehalten wurde. Hernach folgt ein Sortieren, Zerlegen und neu Zusammenfügen als Reihungen und Wiederholungen einzelner Elemente. Oft irritieren Drehungen der Fassadenausschnitte um 90 oder 180 Winkelgrade unsere Sehgewohnheiten. Oben wird mit unten vertauscht oder die Basis mit einer Seite, sodass ein zweites oder gar drittes Hinschauen zu sachlicher Klarheit führt.