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Upside Down

Johanna Finckh, Mateja Kavčič

 KRO ART Gallery
 19.06. - 27.07.2018


Eröffnung: am Samstag 16. Juni ab 17 Uhr
Die Ausstellung wird eröffnet durch Ksenija Škrilec Botschafterin der Republik Slowenien in Österreich


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Johanna Finckh : Wurzelwald

Bringt hervor, was sowohl verborgen wie nährend wirkt.
Endlich wird deutlich, wie bedeutungsvoll es ist, was im Untergrund existiert.
Was für die Pflanzenwelt gilt, trifft erst recht für menschliche Wesen zu.

Johanna Finckh eröffnet mit ihren Arbeiten einen Zugang zu einer vielfach verschlossenen, auch übergangenen Welt. Ihre vielschichtigen Grafiken, die aus dem Wurzelwald auftauchen, zeigen Menschen in dramatischen Situationen.
Allerdings nicht deren Oberflächen, quasi die Haut, sondern, was sich in ihrer sinnlichen Verfassung ereignet. BetrachterInnen dieser nuancierten Arbeiten können erfassen: „Ja, so geht es mir.“ und daraus ihre Konsequenzen ziehen.

Johanna Finckh zielt mit ihren Arbeiten genau auf diese verborgenen Gefühle und eröffnet damit einen – vielleicht neuen – Zugang zu wesentlichen persönlichen Selbstbildern, die schon lange evident im Untergrund schlummerten.
Wir lernen aber auch eine andere sensible Künstlerin kennen, wenn wir uns auf ihre Regenbilder einlassen und sehend wie lauschend das Thema der menschlichen Einsamkeit in eindringlichen Dimensionen erfassen können.
Zeichnungen von Regentropfen entstanden beim Lauschen des Regens - aufgezeichnet in Ton und Bild.
Für die Künstlerin erzeugt das Geräusch ein Gefühl von Zuhause, von Geborgenheit.
Als Besucher*in haben wir die Möglichkeit in diese Bilder einzutauchen und uns im Wurzelwald der eigenen Geschichte wieder zu finden.

Die Bilderwelt von Johanna Finkh arbeitet auf sehr subtile Weise, man könnte sagen: meditativ. Erst durch das wiederholte Betrachten der Grafiken erschließen sich nach und nach weitere Dimensionen, die zur Veränderung der Vorstellungen von dem eigenen Selbst führen.

Die Arbeiten zeigen eine Welt der Entwurzelten, anders gesagt der Heimatlosen.
Ich glaube, deutlicher kann man es nicht vor Augen führen, was sich gerade in unserem und anderen Ländern abspielt.

Johanna Finckh glaubt, dass sie mit ihren Arbeiten etwas bewegen kann, indem diese speziell zum Nachfühlen anregen.

Text -- Gerhart Langthaler: Johanna Finckh

Mateja Kavčič

Werke von Mateja Kavčič drücken ihre tiefe Bewunderung für die Natur aus. Sie erzählt von ihren zirkulären Bewegungen, ihrer ewigen Wiederholung, dem Wechsel der Jahreszeiten und ihrer harmonischen Gesamtheit, deren Bestandteil auch die Menschen sind. Von der natürlichen Ordnung, die viele nicht mehr verstehen ... Dem Betrachter hält sie die Natur als Beispiel vor. Sie kritisiert damit indirekt die heutige blinde Konsumgesellschaft und ihre Entfremdung von der Natur.

Indem sie Fragmente von Wiesen und Wäldern in der Abwesenheit von Farben darstellt, zeigen ihre Arbeiten auf, wie sehr in unserer schnellen, virtuellen Welt für viele Natur zu einer fernen Erinnerung geworden ist. Gras wächst auf dem Kopf und grüne Zöpfe haben sich ihren Weg durch die Galeriefenster gebahnt, um daran zu erinnern, dass die Natur ohne uns leben kann, aber dass wir ohne sie nicht leben können.

Wenn Schönheit ewig wäre, wäre sie Kitsch gewesen, während Vergänglichkeit sie mit einem Hauch von Schmerz versieht.