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Vladimír Houdek

Sediment

Krinzinger Projekte
 28.11.2019 - 15.02.2019

Eröffnung: 27. November 2019, ab 19:00 Uhr

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Untitled (remake II), 2018, Öl und Acryl auf Leinwand, 142.5 x 123 cm

Der tschechische Künstler Vladimír Houdek zeigt in der Ausstellung „Sediment“ neue Malereien und Collagen sowie den Film Labyrinth in den Ausstellungsräumen der Krinzinger Projekte.

Von geometrischen Formen bestimmt, bewegen sich Houdeks Arbeiten zwischen Abstraktion und Gegenständlichem. Er bedient sich einer Formensprache, die uns aus unserem Alltag bekannt ist. Neben klassischen Grundformen wie Kreis, Dreieck und Viereck integriert Houdek „reale“ Objekte wie Schleifen, Schlüssel und Klemmen. Durch ein stark reduziertes Farbspektrum, den für ihn typischen Einsatz von Licht und Schatten sowie dem Prinzip der Wiederholung verwandelt er diese Objekte jedoch in Formgefüge, die im Bildraum zu schweben scheinen. Aus dem vertrauten Kontext gelöst, eröffnen seine Bildkompositionen dadurch freie Assoziationsräume. Der Betrachter soll ermutigt werden, die Ebene des Gegenständlichen zu hinterfragen und damit gewohnte Sinnzusammenhänge herauszufordern. Denn einerseits ist der Mensch bestrebt, seinen Wirkungsraum durch die von ihm besetzte Rolle so weit wie möglich auszuweiten. Andererseits tendiert er dazu, den einwirkenden Sog zu verdrängen, der ihn zwischen wahrgenommener und objektiver Realität hält. Vladimír Houdek zeigt in seinem Werk, dass Formveränderungen, Perspektivwechsel und Bedeutungsverschiebungen schließlich zu Neuverhandlungen der Realität führen können. Von einem neuen Primitivismus inspiriert, provoziert er in seinen Arbeiten einen Realitätsbruch, der Dingen ihre Bedeutung entzieht und lediglich Abstraktionssymbole zulässt. Er bewegt sich zwischen Utopie und Dystopie. Die Idee einer Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit, das Streben nach neuer Erkenntnis und das Potenzial eines Neuanfangs durch Bedeutungsverschiebungen sind tiefgreifende Überlegungen, die der Künstler in seinem Schaffensprozess zu einem großen Ganzen vereint. Houdek folgt in seiner Arbeit dem Artifizialismus. Eine Stilrichtung, welche keinen Anspruch auf Realität erhebt, sondern einer Poesie folgt, die die Zwischenräume des Gegenständlichen beschreibt. Seine Bildsprache füllt die Lücken zwischen den realen Räumen und der Leere, welche die Realität ausstrahlt.

Der Film Labyrinth ist das Ergebnis einer sechsjährigen Zusammenarbeit zwischen der Choreografin Hana Polanská Turečková und dem Maler Vladimír Houdek. Während ihrer Zusammenarbeit kreierten sie Film- und Bühnencollagen – ein Zusammenspiel von Gemälden und Tanz, die das Verhältnis zwischen der Sprache der visuellen künstlerischen Umsetzung und den Bewegungen des Körpers definieren sollen.

Vladimír Houdek wurde 1984 in Nové Město na Moravě, Tschechische Republik geboren und lebt und arbeitet in Prag. Houdek studierte Malerei an der Prague Academy of Fine Arts in der Klasse von Vladimir Skrepl. 2010 wurde der Künstler mit dem Prize of Art Critique for Young Painting, Prague und 2012 mit dem Jindřich Chalupecký Award, ausgezeichnet.

Auswahl an Einzel – u. Gruppenausstellungen: 2019: Future Polis II, GAVU Cheb, Tschechische Republik (EA), Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf, Deutschland (EA), GaP, Znojmo, Tschechische Republik (EA), What Are We Made Of?, Works from Art Collection Telekom, Kunsthalle Darmstadt, Deutschland (GA), 2018: Painting, The Horácká Gallery in Nové Město na Moravě, Tschechische Republik (EA) 2017: Resonanz, Kunstpalais Erlangen, Deutschland (EA) , Vladimír Houdek, The Opava House of Art, Tschechische Republik (EA), Half-Truth, Works by Central and Eastern European Contemporary Artists from Art Collection Telekom, Museum of Sculpture – Królikarnia Palast, Warschau, Polen (GA), Lübeck sammelt I, Von Max Beckmann bis Miroslav Tichý Kunsthalle St. Annen, Deutschland (GA), 2016: Levitationen, Mönchehaus Museum für moderne Kunst, Goslar, Deutschland (EA)

Bisherige Ausstellungen - Galerie Krinzinger/Krinzinger Projekte: 2016: Relationen, Galerie Krinzinger, Showroom