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Working Ethics

"from a certain Flanders"


  KRINZINGER PROJEKTE
  22.04. - verlängert bis 31. Juli 2004

 

Vernissage: am Mittwoch, dem 21. April 2004, um 19:00 Uhr


Liebe Freunde der Krinzinger Projekte,
Wir kündigen für Mittwoch den 14. Juli die Fortsetzung
unserer "Artist’s Choice"-Serie an:
Um 18.30 Uhr wird Erwin Wurm, Künstler der Galerie, eine Arbeit aus der aktuellen Ausstellung “Working Ethics” kommentieren und gemeinsam mit dem Publikum bei einem Gläschen Wein diskutieren.

Wir freuen uns aufgrund des großen Interesses die Verlängerung der Ausstellung "Working Ethics" bis 31. Juli 2004 bekannt zu geben.

Weiters gibt es ein Special am 30. Juni um 18.30 Uhr: Walter Moens, Repräsentant der Flämischen Regierung in Österreich, der Tschechischen Republik und Ungarn sowie Kunsthistoriker, spricht über die Ausstellung.

Darüber hinaus kündigen wir einen Katalog zur Ausstellung an, der im Laufe des Julis erscheinen wird.

Mit Carla Arocha, David Claerbout, Niels Donckers, Karin Hanssen, Philip Huyghe, Marco Jacobs, Narcisse Tordoir, Koen De Decker, Gert Robijns, Pascale Marthine Tayou, Michael Van Den Abeele, Annemie Van Kerckhoven, Vanessa Van Obberghen und Gert Verhoeven
Kuratiert von Philippe Pirotte, objectif_exhibition, Antwerpen.

"Working Ethics" als Titel für ein Ausstellung - mit hauptsächlich aufstrebender und international nicht unbedingt bekannter Flämischer Kunst - ist nicht notwendigerweise der Ausgangspunkt für die Illustration eines Konzepts oder einer Thematik. Es mag wohl auf die Gewohnheit der Nutzenmaximierung anspielen, als eine ausgleichende Strategie gegen einen Minderheitenkomplex einiger unserer Landsmänner innerhalb einer katholischen Tradition, aber ist wohl mehr ein ironischer Verweis auf das allgemein verbreitete Bild Flanderns, im weiteren Belgiens, das hier eine gegensätzliche Position in der Praxis des Kunstschaffens innehat. Weder programmatisch noch sich mit der reduktiven Idee einer "Belgitude" identifizierend (ein Ausdruck der sich auf eine ganz bestimmte Art von Kunst bezieht, und gerne mit zwei Wurzeln in der belgischen Kunst, Ensor und Magritte, verbunden wird), arbeitet die flämische Kunstwelt mit politischen Inhalt, der aufgrund seiner höchst unterschiedlichen Anliegen meist ausländisches thematisiert. Es ist fast unmöglich etwas von Relevanz über die Verknüpfungen mit flämischem Kulturgut zu sagen. Es ist, um es auf den Punkt zu bringen, einfach unmöglich etwas über eine flämische Identität zu sagen, was nicht heißt dass es keine Flämische Identität gibt.

Die Bildung einer kulturellen Identität ist ein fortwährender Prozess in dem internes (oder lokales) und externes (oder internationales) Feedback ein konstituierender Faktor ist. Die Kunstwerke und Künstler sind also soweit wie möglich aufgrund ihrer individuellen Eigenheiten gewählt, aber die Verbindung zwischen ihnen werden - wie auch immer die Umstände sein werden - überraschendes offenbaren. Die Auswahl war im Fall von ein paar Künstlern eine sehr bewusste, um ihnen - über ein rein repräsentative hinaus - substantiellere Präsenz zu bieten. Auch wollten wir uns nicht nur den Jungen Künstlern zuwenden und mehr eine bedeutungsvolle Ausstellung zusammenstellen die sich selbst durch ihre Kunstwerke kontextualisiert.

Phillipe Pirotte