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"MOSCOW: PARADISE 2002"

  GALERIE KRINZINGER
 25.05. - 12.07.2002

 

Eröffnung: 24. Mai 2002 um 19.00 Uhr


Ort: Neuer Raum KRINZINGER PROJEKTE, Schottenfeldgasse 45, 1070 Wien
Es spricht: Constantin Bokhorov, Kurator, Moskau
Die KünstlerInnen sind anwesend.
Anschließend Buffet und Fest.

Wir freuen uns sehr, zusätzlich zur Galerie in der Seilerstätte, die in der bisherigen Form weitergeführt wird, ein Projektlokal - KRINZINGER PROJEKTE - in der Schottenfeldgasse 45 zu eröffnen. Das Lokal befindet sich in einem ehemaligen Fabriksgebäude und bietet die Möglichkeit, auch ganz spontan junge und alternative Events zu zeigen. Nach einer Renovierungsphase eröffnen wir am 24. Mai 2002 KRINZINGER PROJEKTE mit der Ausstellung MOSCOW: PARADISE 2002 (die ihre historische Fundierung in der musealen Präsentation RUSSIAN UTOPIA 1914-31 in der Galerie findet).

Die Präsentation Moscow: Paradise 2002 stellt sieben Positionen neuester russischer Kunst vor und zeigt Arbeiten von OLGA CHERNYSHEVA, VLADIMIR DUBOSARSKY + ALEXANDER VINOGRADOV, DMITRY GUTOV, VALERY KOSHLYAKOV, OLEG KULIK, TATYANA LIBERMAN und IGOR MOUKHIN.

Olga Chernysheva (geb. 1962) war unter anderem zuletzt auf der Biennale in Vendig zu sehen. Bis Anfang der 90er-Jahre lebte sie in Russland, ging dann für mehrere Jahre nach Holland und kam dann wieder mit einem neuen Gefühl für die russische Realität in die Heimat zurück. Sie reflektiert in ihren Arbeiten auf ironisch-melancholische Weise die Träume und Sehnsüchte des Menschen, speziell des „typischen“ Russen, sowie das Bild des Russen im Westen und die Erwartungshaltungen, die sich hinter diesem Bid verbergen.

Die Maler Vladimir Dubosarsky + Alexander Vinogradov (geb. 1964 / 1963) sind Absolventen des brühmten Surikov-Kunstinstitutes in Moskau, das eine lange Tradition in der klassischen Malerei hat und nahezu alle bekannten Künstler des Sozialistischen Realismus hervorgebracht hat. Sie lassen die „sowjetische“ Tradition des großen „thematischen“ Bildes wieder aufleben; ihre Bilder sind jedoch nicht von ideologischem Inhalt geprägt, sondern basieren auf den Regeln der Soz-Art (vereint Elemente des Sozialen Realismus und der Pop-Art). Sie suchen daraus die Synthese zu einem neuen Russischen Stil, fordern Mißverständnisse heraus, repräsentieren dabei aber die spontane and schizophrene Realität Russlands in der Ära der Post-Perestroika. Nicht mehr der Staat diktiert ihnen die Thematik ihrer Bilder, sie wird ihnen vielmehr vorgegeben von der heutigen Gesellschaft, den Medien, den Protagonisten aus Mode, Musik und Film.

In seinen Fotografien und Installationen arbeitet Dmitry Gutov (geb. 1960) in der Sprache der russischen Vergangenheit, indem er sowohl den Realismus des 19. Jahrhunderts als auch die Kunst der Konstruktivisten zitiert. In seinen Fotoarbeiten interessieren ihn die inneren Gefühle der Menschen in ihrem täglichen Leben.

Valery Koshlyakov (geb. 1962), der "russische Piranesi", arbeitet die europäische Kunstgeschichte der Skulptur und Architektur auf; sein Hauptthema ist die Architektur. Auch die unräumlichen Versatzstücke der Architekturen von russischen Ikonen faszinieren den Künstler. Er versucht sie im realen 3D Raum zu rekonstruieren – es entstehen bewusst eigenartige Konstruktionen, die keiner einheitlichen Perspektive folgen. Für die ewigen Architekturformen der Ikonen verwendet Koshlyakov Verpackungs- und Abfallmaterial.

Oleg Kulik (geb. 1961) erlangte internationale Bekanntheit mit seinen Performances, die oft skandalisiert wurden; besondere Aufmerksamkeit erregte seine Aktion "Reservoir Dog" 1995 vor der Kunsthalle Zürich, im Rahmen der er Kuratoren und Kritiker biss. Seine "Erforschung" der Prozesse, wie man ein Tier wird (Zoophrenie), machten ihn zu einem enfant terrible der Kunstszene. Kulik geht es unter anderem darum, die Tierwelt als Modell für menschliche Beziehungen zu zeigen, eine Welt, in der es keine Klassenkonflikte gibt, sondern nur natürliche, instinktive Beziehungen.

Tatyana Libermans (geb. 1964) Fotoarbeiten beschäftigen sich mit dem weiblichen Körper. Sie untersucht Fragen des Feminismus und die Stellung der Frau in der Gesellschaft. Für sie ist der Körper eine Zone des Unbewußten, die Klassifikation und Etikettierung widersteht. Sie benutzt bewußt Stereotypen für ihre geschlechterbezogenen und kulturellen Themen.

Igor Moukhin (geb. 1961) benutzt das Medium der Fotografie, um den Prozess des Verschwindens von kulturellen Symbolen der Sowjetunion zu dokumentieren und den Verlust ihrer idelogischen Bedeutung. Er thematisiert das zeitgenössische Leben in der Großstadt und benützt dafür die typische Sprache der russichen Fotografie der 60er-Jahre, um neue Bilder einzufangen.

KRINZINGER PROJEKTE erreichen Sie am besten mit der U3, Station Zieglergasse (5 Gehminuten). Ihr Auto können Sie parken in der Lugnergarage, Kaiserstraße 45 (nächste Parallelgasse).