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KKK Nr. 8

Ohne Titel


GALERIE KONZETT
 01.10. - 29.10.2016

 

Konzert: Do, 20. Oktober 2016, um 19:30

Otto Muehl hatte bereits in den 1960er-Jahren die Absicht geäußert, großformatige Fotos anzufertigen. Die Galerie Konzett zeigt erstmals eine Auswahl von 21 Fotos im Format von ca. 250 x 130 cm aus den Materialaktionen Nr. 5 "Verschnürung eines weiblichen Körpers", Fotograf Franz Hubmann, Nr. 15 "O Tannenbaum" und Nr. 19 "Bodybuilding", Fotograf Marc Adrian, von 1964/65, die Otto Muehl als einzige noch zu seinen Lebzeiten aus mehreren hundert Negativen ausgewählt, realisiert und genehmigt hat..

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Konzert am Do, 20. Oktober 2016, 19:30

Im KKK Nr. 8: Ohne Titel, am 20.10., stoßen mit dem Komponisten Carlo Gesualdo und dem Wiener Aktionisten Otto Muehl zwei der wohl schillerndsten und kontroversesten Figuren in Musik- und Kunstgeschichte aufeinander. 

Geboren um im Neapel des 16./17. Jahrhunderts zu herrschen, war Carlo Gesualdo, Principe da Venosa, die Fürstenpflicht ein Gräuel, dem er sich entzog, so oft es ging. Nur in der Jagd, die er mit großer Leidenschaft, ja Grausamkeit, betrieb, und in der Musik, über die man fast dasselbe sagen könnte, konnte er Ruhe und Muße finden. 

Otto Muehl wurde als Begründer des Wiener Aktionismus berühmt. Einen Schlüssel zu seinem Werk, das Künstler von Martin Kippenberger bis Elke Krystufek inspirieren sollte, legte er 1962 mit der Performance "Die Blutorgel". Von 1964 bis 1966 führte er zahlreiche „Materialaktionen“ durch, 1966 entwickelte er in enger Zusammenarbeit mit Günter Brus einen neuen Aktionstyp, bei dem der Körper selbst und seine Funktionen als das eigentliche Material begriffen wurden. Muehl wandte sich bereits in den 1960er-Jahren alternativen Lebensformen zu, praktizierte freie Sexualität und gründete seine erste Wohngemeinschaft.

Mit Gesualdo und Muehl treffen sich zwei Charaktere, deren extremes Leben und deren Kunst auch nach ihrem Tod ihre Aktualität, Qualität und Radikalität beibehält.

Programm und Interpreten

Franz Koglmann
(Jazzlegende, Trompeter), Wolfgang Seierl (Komponist, Gitarrist, Maler) und Alexander Kukelka (Komponist, Pianist, Dirigent), werden sich musikalisch mit den Exzessen in Gesualdos Werken und Wirken auseinandersetzen.
 
Vokalensemble Cinquecento (Leitung: Tore Denys)
Blockflöte, Streichtrio (Marianna Oczkowska, Violine, Marta Potulska, Viola, Mara Achleitner, Violoncello) Theorbe/Arco di Liuto, Cembalo, Elektronik
Musikalische Leitung und klingender Katalog
Michael Mautner