Frühe konzeptuelle Arbeiten 1983 – 1985.
Sprungfederzeichnungen, Sitz-, Wälz-, und Rollbilder.
Neue Arbeiten 2011-2012.
Zur Topologie von Oberflächen und Räumen.
Die Konzepte der Arbeitsgruppe Sprung-, Sitz-, Wälz- und Rollbilder beziehen sich auf die bewusste und unbewusste Organisation und Anpassung (Adaption) von Erfahrungs- bzw. Sichtweisen. Die daraus entstehenden Vorlieben wurden durch den Versuch der Verhinderung und Umgehung von Kontrollmechanismen einer befreiten Vorgangsweise zugeführt, deren Resultate zu einer veränderten Entwicklung und Interpretation führten.
„Polanszky trachtete danach die rationale Gesteuertheit im zeichnerischen Duktus zu unterwandern. Für die Sprungfederzeichnungen entwickelte er einen Spiralhocker (den Franz West für ihn baute) als ‚Vermeidungs- und Ausweichmaschine’ und führte auf diesem sitzend mit einem verlängerten Pinsel die Zeichnung aus. Er verfolgte eine Strategie der Ästhetik als vorwissenschaftlicher Ausdruck einer höchst subjektiven Theorie: Der Dynamik der Sprungfeder unterworfen, erreichte er eine ‚kalkuliert zufallsgesteuerte’ expressive Gestik mit konzentrierter Betonung des Prozesshaften und realisierte (s)eine Befreiung von Bewertungskriterien kodierter hierarchischer Systematik. Die direkte Umsetzung der rhythmisch dynamischen Bewegung resultiert in einer eigenartigen Poesie der Deformation, unmittelbar und bizarr – und von bestechender Ästhetik. Zugleich ist im Werk der Moment des Witzes in verschmitzter Offensichtlichkeit präsent. “
Die Vermeidung konstruierter Ästhetik durch das Prinzip des Zufälligen ist auch Thema der Sitz-, Wälz- und Rollbilder. Indem der Herstellungsprozess selbst dem Produzenten verborgen bleibt, sind die Resultate frei von jeglichen Kontrollmechanismen. Und Polanszky wäre nicht Polanszky käme nicht sein wahrhaft hintergründiger Humor auch im Detail zum Ausdruck: Die Sitzbilder sind auf Büttenpapier aufgedruckt, welches aus Militärunterhosen von Soldaten des ersten Weltkrieges hergestellt wurde. Trägermaterial der Druckfläche und des Abzugs sind gewissermaßen identisch.
Neue Arbeiten von 2011-2012 stellen den Versuch dar, über das Verlassen konventioneller Strukturen und Formenbildungen ein neues Verhältnis zur Wahrnehmung von Topologien zu finden
The concepts of the work group Coil-spring-, Seat-, Toss- and Roll
Pictures refer to the conscious and unconscious organization and
adaptation of different modes of experience and points of view. The
preferences that these methods create lead to a liberated working process
through the attempt to avoid and evade devices of control, resulting in an
altered development and interpretation.i “Polanszky seeks to undercut rational directives in the drawing flow. For
the coil-spring drawings, he has developed a coil-spring stool (built for
him by Franz West) as a “machine of avoidance and diversion” and he
draws using an elongated paintbrush while sitting on the stool. He follows
an aesthetic strategy as a pre-scientific expression of a highly subjective
theory: subjected to the dynamic of the coil-spring, he arrives at a ‘calculatedly random’ expressive gesture with a concentrated focus on
processuality, to realize a (personal) liberation from the criteria of a
hierarchically coded systematic. The direct realization of the rhythmicdynamic
movement results in a unique poetry of deformation that is
immediate and bizarre and displays an impressive aesthetic. At the same
time, the work is imbued with an impishly self-evident humor.”
The exclusion of an adapted aesthetic through the principle of randomness
is also the theme of the Spring-coil, Toss- and Roll Pictures. Because the
process of their creation remains hidden even to the creator, the results
are free of any devices of control. And Polanszky would not be Polanszky if
his truly subtle humor did not also find expression in the details: His seat
pictures are printed on hand-made paper that was created from military
underwear worn by soldiers of the First World War. Thus the material
carrying the printed surface is in a sense identical to the print.
The new works of 2011-2012 present an attempt to find a new
relationship to the perception of topology by departing from conditioned
and established rules of form and composition. |