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Ines Doujak, Christian Eisenberger, Lukas Pusch, Ulla Rauter, Johanna Tinzl / Stefan Flunger


  GALERIE KONZETT
 01.05. - 30.05.2009

 

Vernissage: am Donnerstag, den 30. April 2009, um 19:00 Uhr



INES DOUJAK
Ihre Kunst ist anklagend und setzt sich gegen Rassismus, Sexismus und Ausbeutung jeglicher Art ein. Den moralisierenden Zeigefinger erhebt Ines Doujak dennoch nicht, ihre Arbeiten – oder Produkte, wie sie diese nennt – sind nie frei von Humor.
Um das überkommene Weltverständnis zu stürzen, greift Doujak seit neuestem auf die griechische Antike zurück: „Hera“, so der Titel ihrer 2008 geschaffenen Gipsskulptur, stellt eine Hommage an die gehörnte Gattin des Zeus dar, der Doujak feministische Schützenhilfe zukommen lässt. Die ehemals alles erduldende Hera zeigt den Besuchern ihren Po, aus dem Weihrauch qualmt, während sie sich mit einer Pinzette ein Barthaar zupft. Die sieben Collagen – einige davon stammen aus „Siegesgärten“, Doujaks Beitrag zur documenta 12, die restlichen sind neu – sind aus Fotos, unter anderem Reisebildern, zusammengesetzt.

CHRISTIAN EISENBERGER
Während Christian Eisenberger die Galerie KONZETT vor einem Jahr mit einer Installation aus Klebeband und Holzlatten bespielte, widmet sich der vielseitig tätige Künstler (Performance, Skulptur, Land Art etc.) nunmehr zusehends der Malerei. Innerhalb kurzer Zeit sind kleinformatige Schwarz/Weiß-Porträts bunten Großformaten gewichen. U.a. das Motiv des Clowns, als welcher Eisenberger ab und an durch die Straßen zieht, hat darin Einzug gehalten. Auch Spuren seiner Interventionen in der Natur sind zu entdecken: Auf die mit Silikon, Acryl und Lack bemalten Leinwände hat sich Blütenstaub gelagert – ein Nebeneffekt, den das Trocknen der Bilder im Freien verursacht.

LUKAS PUSCH
Lukas Pusch begleitet seine zahlreichen operativen Interventionen – wie etwa „Slum-TV“ in Afrika oder die Gründung der „White Cube Gallery Novosibirsk“ in Sibirien – stets mit seinem ursprünglichen Medium, der Malerei. Gegenständlich, oftmals mit deutschem oder russischem Schriftzug versehen, stellen seine Bilder kritische, jedoch vielseitig lesbare Kommentare zu aktuellen Situationen dar. Das Ölgemälde „Peng Peng. Die Rückeroberung des Farbraums“ (2009) nimmt ironisch Bezug auf die Rückbesinnung zeitgenössischer Künstlerkollegen auf die Tafelmalerei, „NOVII PREPODOWATEL – der neue Lehrer“ (2009) zeigt einen, jedem vertrauten, Clown: Ronald McDonald.

ULLA RAUTER
Sound nimmt in Ulla Rauters Arbeiten immer wieder einen gleichberechtigten Stellenwert zur bildhaften Darstellung ein. In „Voice-Shapes“ (2008/09) bewegt sich die Künstlerin an der Schnittstelle von Klang und Bild, transferiert das eine Medium in das andere, bannt die Flüchtigkeit der Stimme in Objekte. Ausgangsmaterial sind von ihr gesprochene Worte, deren Frequenzen Rauter in ein 3D-Modell übersetzt. Die Bildtafeln weisen lamellenartige Erhöhungen ähnlich geologischen Feldern auf. Nur Kenner können die Worte lesen: „Stille“ bedeutet die in Styrodur gefräste, vor eine Leuchttafel gesetzte Landschaft; „Void“ – phonetisch ähnlich zu „Voice“ – steht auf dem anderen Klangbild, das zur objekthaften Spur im Raum wird.

JOHANNA TINZL / STEFAN FLUNGER
Johanna Tinzl / Stefan Flunger arbeiten konzeptionell und situationsbezogen. Ihre Projekte, die um Begriffe wie Macht, Raum, Technik und Politik kreisen, entwickeln sich aus Recherchen und manifestieren sich als ortsspezifische Interventionen und audio-visuelle Installationen. In der Galerie KONZETT zeigen sie einen Querschnitt ihrer letzten Arbeiten. Als Dokumentationsvideo ist „The Great Transformation“ (2009) zu sehen, eine rotierende Schriftinstallation, die sich aus den abwechselnd leuchtenden Wörtern „Capital“, „Labour“ und „Surplus Value“ zusammensetzt, welche auf den kapitalistischen Produktionskreislauf verweisen.
Die analoge Fotografie „Ökonomie der Zeit“ (2008) nimmt ebenfalls Bezug auf Wirtschaft: Auf fünf Dächern des still gelegten Genochmarktes in Wien sind die Buchstaben W A R E N angebracht. Die weithin hörbare Soundinstallation „Countdown“ (2008) schließlich, besteht aus einem auf die Spiegelgasse gerichteten Lautsprecher aus Blech. Das Ticken eines Metronoms ist durch das laute Einzählen eines Countdowns in verschiedenen Sprachen unterbrochen – die spannende Ankündigung eines Ereignisses, das aus 10 Sekunden Stille besteht.

INES DOUJAK
Geb. 1959 in Klagefurt, lebt und arbeitet in Wien.
Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien.
2007 wurde ihr der Preis der Stadt Wien für bildende Kunst verliehen.
Ausstellungen und Projekte (Auswahl):
2002 Einzelausstellung „INES DOUJAK - Vater Arsch“, Wiener Secession, Wien
2004 „How do we want to be Governed?“ MACBA Museu d'Art Contemporani
Barcelona
„Being in the World“, Miami Art Central, Miami
„Dirty Old Women“ Workshopserie, Plakate, Barcelona / Wien
2005 „Be what you want, but stay where you are“, Witte de With, Rotterdam Einzelausstellung „Dirty Old Women“, Salzburger Kunstverein, Salzburg
2007 Teilnahme („Siegesgärten“) an der documenta 12, Kassel
„Franz West – Souffle, eine Massenausstellung“, Kunstraum Innsbruck
2008 „Bildpolitiken“, Salzburger Kunstverein

CHRISTIAN EISENBERGER
Geb. 1978 in Graz, lebt und arbeitet in Wien.
Studium der Malerei in der Ortweinschule Graz.
2000-2005 Universität für Angewandte Kunst Wien / Transmediale Kunst.

Ausstellungen und Projekte (Auswahl):

2002 Initiator und Direktor der „K2 Kunsthalle Semriach“
2005 „Hotspots (Emerging Artists)“, Essl Museum, Klosterneuburg
2006 „Dies ist doch kein Porno“, Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz
2007 „40 Tage Leben/Arbeiten/Fasten“ in der Kirche St. Andrä, Graz
„metastasen – tief”, Projektraum Viktor Bucher, Wien
2008 Einzelausstellung „oxytocin-(p)-urex-ei“, Galerie Arve Opdahl, Berlin
Installation, Il Giardino di Daniel Spoerri, Pescina, I
„ZEUGAORTAPLACENTATAS”, Galerie Konzett, Wien
Einzelausstellung „Amphetamin”, Kunsthaus Graz

LUKAS PUSCH
Geb. 1970 in Wien, aufgewachsen in Wien und Teheran, lebt und arbeitet in Wien. Studium der Malerei, Psychologie und Philosophie in Wien, Moskau und Dresden.

Ausstellungen und Projekte (Auswahl):

2001 „Anstoß. Kunst und Sport“, Dürer Gesellschaft, Kunstverein Nürnberg
2005 „Neue Arbeiten“, endart, Berlin
„Ich bin in Sibirien,“ Kunst-Prozession mit Konstantin Skotnikov (Blue Noses), Novosibirsk; „Berliner Mappe“, Walther König, Köln
2006 „5 Jahre kein Sex“, SWINGR, raumaufzeit, Wien (Katalog)
„Vienna Voodoo“, Performance, Mathare Slum, Nairobi/Kenya (Aktion)
2007 „Wien – Semriach – Novosibirsk“, Kunsthalle Semriach
„Slum-TV“, Gründung von Slum-TV in Mathare-Slum gemeinsam mit Sam Hopkins und Alexander Nikolic, Nairobi/Kenia
2008 „Hommage an Bianca Lehrer“, Galerie Philipp Konzett, Wien
Gründung und Bau der White Cube Gallery Novosibirsk, dem ersten und einzigem Zentrum für Gegenwartskunst in Sibirien

ULLA RAUTER
Geb. 1980 in Wiener Neustadt, NÖ, lebt und arbeitet in Wien.
Kolleg für Grafik-Design an der Graphischen Wien.
2003-2009 Studium an der Universität für Angewandte Kunst Wien / Transmediale Kunst.
2008 Preis der Karl-Anton-Wolf-Stiftung (ö1-Talente-Stipendium), Wien.

Ausstellungen und Projekte (Auswahl):

2005 „The Essence“, MAK Wien
2006 Gruppenausstellung, Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz
2007 Performance Kunsthalle Project Space, Wien
1. Preis des Wettbewerbs „Gedenksymbol Servitengasse 1938“, Wien
2008 „Sound of Art“ Museum der Moderne, Salzburg
„Parasite-Paradise“, Sammlung Esterházy, Burg Forchtenstein

2009 „Austria for Beginners: new contemporary art“, MONA Museum of New Art, Detroit; „Transparency“, Light Art Project, Prag

JOHANNA TINZL / STEFAN FLUNGER
Johanna Tinzl

Geb. 1976 in Innsbruck.
1996-2002 Universität Mozarteum Salzburg.
2002-2007 Universität für Angewandte Kunst Wien / Transmediale Kunst.

Stefan Flunger

Geboren 1969 in Zams/Tirol.
1989-1999 Studium der Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck.
Zusammenarbeit seit 2004, leben und arbeiten in Wien.
Gemeinsame Ausstellungen und Projekte (Auswahl):
2005 „update“, Künstlerhaus Wien
2006 „Überlebensstrategien – Im Zeitalter von Zerstörung und Umwandlung“ Arbeitsaufenthalt in Bosnien und Herzegowina
Gruppenausstellung, Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz
mémoire médiale – life is a loop station“, Monochromspeis, Quartier21, Museumsquartier Wien
2007 „Almost 39° of Fever, Marco | Eisenberger“, DISPARI&DISPARI PROJECT, Reggio Emilia, Italien
Real Presence - Floating Sites“, Istanbul
Kaffee und Drina – Ein Aufenthalt in Ostbosnien – 12 Positionen“, Vereinigung bildender Künstlerinnen – Vbkö, Wien
2008 „AUSTRIA conTEMPORARY“, Essl Museum, Klosterneuburg
unORTnung III und IV, Wien
Artists on Tour - Sehnsuchtsdestinationen im Wandel“, Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste, Wien