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Sonja Gangl

IN THE END…


GALERIE KONZETT
 24.10. - 08.11.2008

 

Vernissage: am Donnerstag, den 23. Oktober 2008, um 19.00 Uhr
Zur Eröffnung liest Mathias Forberg.
Die Künstlerin ist bei der Vernissage anwesend.



Seit Jahren sammelt Sonja Gangl das letzte Bild im Film. Sie fotografiert das „Ende“, danach zeichnet sie es getreu der Vorlage mit Bleistift auf Papier oder Leinwand. In der Galerie Konzett ist erstmals ihr Gesamtkonzept „Zeichnung und Film der Zeichnung“ ausgestellt, wozu die Künstlerin neue Werke erarbeitet hat. Im selben Format (65x114 cm) wird der Schriftzug „FINE“ sowohl als Zeichnung auf Leinwand präsentiert als auch als Film auf einem Flachbildschirm, das „Ende“ also transformiert und auch wieder rückgeführt. Das Wechselspiel der Medien nutzt Gangl auch für ihre Serien der übermalten Filmplakate und digital bearbeiteten Videos wie das ausgestellte „xxx_movie“. Der ausgedehnte Cinemascope-Balken scheint die Umkehrung der Zensur auszurufen, macht den Pornofilm zum –streifen. Mittels der schwarzen Balken, nunmehr wesentliche Bildelemente, wird ebenso verdeckt wie enthüllt, wird der Betrachter zum Voyeur. Innerhalb des schmalen Schlitzes schließlich, welcher die Assoziation zum Blickfeld in Peep Shows evoziert, wird Film auf einen Moment konzentriert, wird Wesentliches sichtbar und Neugierde auf mehr geweckt. Im Rahmen desselben Werkkomplexes, „Letterboxing“, stellt die auf dem gleichen Prinzip beruhende Serie „Diary“ eine inhaltliche Antipode dar: Keine pornographischen Hingucker sondern leise Ahnungen von Landschaften und Städten sind es, die hier vermittelt werden. Die Diasec-Prints haben bearbeitete Fotos von diversen Reisen der Künstlerin als Grundlage.
Es sind die privaten Momente, die auch in den Zeichnungen dem dezidierten „Ende“ entgegengesetzt sind. Auf sechs neuen Arbeiten bilden weiße Versalien auf schwarzem Grund das Wort „Ende“, jeweils in einer anderen Sprache. Gegenüber hängt eine großformatige, dreiteilige Grafik, auf der mit Bleistift, fein schattiert geschrieben steht: „Je t`embrasse. Adieu.“ Eine handschriftliche, also private Botschaft? Ein persönlicher Moment? Durchbrochen von Fragen wie diesen, wird die Ausstellung der stark konzeptionellen Arbeiten um emotionale und intime Aspekte erweitert. Das „Ende“ markiert in seinen zahlreichen Variationen keinen Cut sondern eine Dauer und meint bei Gangl wohl nicht zuletzt auch das weite Feld zwischen Fiktion und Realität.

Sonja Gangl
1965 geb. in Graz
1984-1989 Akademie der Bildenden Künste, Wien
1989-1992 Universität für Angewandte Kunst, Wien
1992 Förderungspreis der Stadt Wien
1996 Scholarship London, BKA Sektion für Kunst
1999 Scholarship New York City, BKA Sektion für Kunst
2002 Förderungspreis der Stadt Graz
2003 Gewähltes Mitglied der Wiener Secession
2004 Förderungspreis des Landes Steiermark für zeitgenössische bildende Kunst 2004 (1.Preis), Kurator: Dirk Snauwaert, Lyon
ONUFRI Prize 2004-Chosen Places, Cmimi Special
2005 BAUHOLDING STRABAG Art AWARD 2005, Wien
2007 30. Österreichischer Grafikwettbewerb, Innsbruck 2007
Preis des Landes Burgenland