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Amina Broggi,
Christian Eisenberger,
Barbara Husar

Zeugaortaplacentatas
(Irrnominös-Parabolic-Urex Reflectioxytocin-Versteck)


GALERIE KONZETT
 19.06. - 30.08.2008

 

Vernissage: 18. Juni 2008, 19:00 Uhr
in Anwesenheit der Künstler.



Nach der erfolgreichen Solo-Show von Christian Eisenberger auf der Viennafair, widmet Philipp Konzett dem jungen Künstler eine Ausstellung in den Räumlichkeiten seiner Wiener Galerie. Abermals ist ein lebensnaher Overkill an Assoziationen, Bezügen, Bildern und Objekten geplant.

ZEUGAORTAPLACENTATAS
(IRRNOMINÖS-PARABOLIC-UREX REFLECTIOXYTOCIN-VERSTECK)

Eisenbergers Wortkreationen – nur im ersten Moment unlesbar – genügen, um sein Ausstellungskonzept gedanklich zu erfassen. Der Ausstellungstitel ZEUGAORTAPLACENTATAS verweist auf Zeugung, Herz und Hauptschlagader, Schwangerschaft und jede Menge an Daten, die in den „informationsevolutionsgenen“, wie er sie nennt, umherschwirren. Die Ausschüttung des Hormons OXYTOCIN schließlich macht müde – nach dem Orgasmus, es setzt die Wehen in Gang, und erhöht den Milchfluss der stillenden Mutter. In der neuro chemischen Forschung wird es mit Liebe, Vertrauen und Ruhe in Verbindung gebracht. Ein reflexives, intim-öffentliches Lebens-Kunstwerk darf erwartet werden, das sich in seiner Gesamtheit den wirklich großen Themen annimmt.
Weil die gewaltigen Akte von Zeugung und Geburt, eingebettet in Leben, Sterben und Geschlechtlichkeit, immer auch Beziehungsbilder sind, lädt Christian Eisenberger zwei Künstlerinnen ein, um mit ihm die Ausstellung zu bestreiten. Von Amina Broggi stammen die verletzten Babypuppen in Acryl sowie ein Porträt von Eisenberger, das ihn mit dicker Schminke überzogen zeigt. Barbara Husar verknüpft Nabelschnüre von Schafen zu einer mit Fotos und Skizzen bestückten Installation, die ihre Erfahrungen in der Wüste Sinai widerspiegeln. Auch die „Engelsflügelklebebandfigur“ Eisenbergers drängt spirituelle Assoziationen auf, ohne die das Rätsel des Lebens und also der Weiblichkeit, wohl nicht zu entschlüsseln ist. Dazwischen baumelt ein Lichtgalgen, sind Haarobjekte und Malereien ausgestellt, die auf Eisenbergers UREX-Kosmos verweisen und stark nach Leben riechen. Geruchsintensiv, penetrant und lebendig ist denn auch die Ausstellung. Nicht dem Ursprung von Kunst wird nachgegangen, sondern, lebensassoziativ, ihrem Werden und Vergehen. Und so sind schließlich auch starre Galerieräume der Deutung als Uterus ausgeliefert, um ein Vielfaches dehnbar und gebärend.

Marlene Gölz