Die Galerie Ulrike Hrobsky zeigt im Rahmen der Ausstellung „Dichter Herbst - 100
Jahre Ernest Dichter“, entlang der Grundsteingasse, broken places, eine Ausstellung
im Showroom mit Malereien und Collagen, des 1982 in Wagna, in der Steiermark,
geborenen Künstlers Alfons Pressnitz.
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Alfons Pressnitzer, Ohne Titel, 2007, Mischtechnik auf Papier, 25 x 60 cm
courtesy: Ulrike Hrobsky /
copyright: the artist
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Das Hauptthema seiner Werke ist die Idylle, mit ihren Ausformungen als
landschaftliche und häusliche Idylle, die durch Eingriffe in der Darstellung befragt
werden. Die Idylle stellt eine Art von Wirklichkeitsflucht dar, die Ausdruck einer
gegenwärtigen Unzufriedenheit ist und mit einer gesellschaftlichen oder persönlichen
Disharmonie zusammenhängt. Sie transportiert Sehnsuchtsvorstellungen nach einer
Harmonie, die der Alltäglichkeit entgegenstehen, und präsentiert sich als unwirklicher
Zustand, da sie an perfekte Bedingungen geknüpft ist, die sich in der Realität nicht
verwirklichen lassen können.
Weiters hat die Trennung von Kultur und Natur, ein, in der gesellschaftlichen
Entwicklung tief verwurzeltes, Problem, unser Verhältnis zur Natur und unsere
Vorstellung von Landschaft als idyllischen Ort intensiv geprägt und tut es nach wie vor.
Die Entstehung zahlreicher idyllisch verklärter Motive und ein ungestilltes Verlangen
nach utopischen Orten spiegeln dies wieder.
In seinen Collagen verwendet Alfons Pressnitz Landschaftsbilder aus dem Internet
und aus Zeitschriften, die von ihm zu einer organischen Konstruktion
zusammengefügt werden. Wesentlich für ihn ist vor allem die Verwendung von
fotografischem Bildmaterial, das von anderen Menschen gemacht wurde, da dadurch
nicht sein eigener Blick auf Landschaft vergegenwärtigt ist, sondern die Sicht anderer
Personen auf diesen Gegenstand, wodurch ein kollektives Bild von Landschaft
verarbeitet wird.
Während in seinen Collagen der Aspekt der Konstruktion und das Bild der
landschaftlichen Idylle bestimmend sind, geht es ihm in den Malereien zusätzlich um
eine häusliche Idylle, die eng an die Landschaft und die Natur geknüpft ist, wobei die
abgebildeten Schluchten und Gräben ein Sinnbild für veränderliche Prozesse sind,
die den raumzeitlichen Stillstand der Idylle brechen. |
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