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Evelyn Gyrcizka / Gerhard Müller

 

 Galerie Ulrike Hrobsky
 15.09. - 17.10.2006

Vernissage: am Donnerstag, den 14. September 2006 , um 17.00 Uhr
Einführende Worte: Mag. Sonja Traar (Kunsthistorikerin), 18.30 Uhr


Evelyn Gyrcizka, Jahrgang 1953, geboren in Vöcklabruck ist Malerin und Textilkünstlerin; sie studierte an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien bei den Professoren Tasquil und Rader-Soulek und ist seit 1985 Lehrbeauftragte an der Universität für angewandte Kunst, MKL f. Malerei, Animationsfilm und Tapisserie (seit 1992 bei Prof. Attersee).

In dieser Ausstellung in der Galerie Ulrike Hrobsky zeigt Evelyn Gyrcizka ausschließlich kleinformatige Arbeiten auf alten handgeschöpften Papieren (alte Dokumente), die sie jahrelang gesammelt hat und nun als Untergrund für Ihre Zeichnungen dienen. Sie zeichnet Gegenstände, reduziert auf einfache Muster manchmal in monochromer Farbgebung, in ruhiger, unaufdringlicher Tönung gemalt, zum Beispiel mit schwarzer oder brauner Tusche; dies lässt Schlichtheit und Zurückhaltung erkennen. …Es kommt einem tiefen Schweigen gleich. Jede Kompliziertheit ist verschwunden, nicht eine Spur von intellektueller Bewusstheit ist in ihnen, keine Künstlichkeit, keine Unsicherheit oder Konfusion, keine hochtrabenden Theorien…(E. Spitzbart/Katalog).

Gerhard Müller, Jahrgang 1950, geboren in Seewalchen am Attersee ist Maler; er studierte an der Hochschule für angewandte Kunst bei den Professoren Carl Unger und Oswald Oberhuber. Seit 2000 -  Univ.-Prof. für Malerei an der Universität für angewandte Kunst

Als exzellenter Zeichner, Geschichtenerzähler, Paläoanthropologe, geht er von einer dinglichen Welt aus. Freude, Lust und Leid menschlicher Existenz und Alltag werden in erzählender Form verschlüsselt, aber doch erkenn- und erfahrbar dargestellt. Gerhard Müller entwickelt eine immer präzisere, prägnantere Sprache; denn gleichzeitig mit der logisch gesteigerten Konzentration auf rudimentäre, existenzielle Zustände reduziert er sein Vokabular auf das Wesentlichste. Oft überarbeitet er Blätter, indem er durch Weglassen und Hinzufügen Klarheit und Dichte erreicht. In einem kontinuierlichen Arbeitsablauf, tagebuchmäßig, rhythmisch entstehen Bilderzählungen aus seiner Erlebniswelt, die dem Betrachter aber durchaus Raum für eigene Erkenntnisse lässt.
Seine neuen Arbeiten, die er anlässlich dieser Ausstellung zeigt werden durch Aufkaschieren der kleinformatigen Papierarbeiten auf Leinwand zum „Tafelbild“. Wobei die Zusammenstellung der Papierarbeiten auf der Bildtafel primär auf die Ästhetik ausgerichtet ist.

„Künstler wie Gerhard Müller und Evelyn Gyrcizka gehören zu den Stillen im Land. Ihre bescheidene Art im Leben wie in der Kunst, ihre eher kleinformatigen Arbeiten, ihre unaufdringliche Technik, ihre überzeugende Poesie sind in Zeiten, in denen alles neu und groß und auffallend sein muss, beruhigend und erinnern daran, dass das wahrhaft Große nur in der Stille reifen kann.“...
(aus morgen 119/98, Prof. A. Bäumer)