Nikolaus Korab
1963 in Wien geboren
einjähriger Besuch der Filakademie,
1987-89 Kameraassistent bei Wolfgang Hackl, Arbeit in einem Studio
für Werbefotografie, Arbeit als Architekturfotograf
seit 1998 Lehrauftrag an der Universität für angewandte
Kunst, Wien (Meisterklasse Prof. Frohner)
lebt freischaffend in Wien und Niederösterreich
Nikolaus Korabs Arbeiten sind gekennzeichnet vom Bestreben, eine
Abkehr von der abbildenden Funktion und dem erzählenden Charakter
der Fotografie zu erreichen. Sein wesentliches Anliegen ist es,
autonome Bilder nach formalen und visuellen Kriterien mit emotionalem
Gehalt und sinnlicher Erlebnishaftigkeit zu schaffen.
Nach seiner mehrjährigen Auseinandersetzung mit Portraitfotografie,
in der er eine über das Abbild hinausgehende und die Äußerlichkeit
durchbrechende Sicht des Menschen anstrebte, hat er sich -als dirkete
Folge- auf der Such nach den Möglichkeiten einer unmittelbaren
Vermittlung menschlicher Befindlichkeiten einer neuen Bildthematik
zugewandt, die mit dem Begriff "strukturelle Pflanzenbilder" umschrieben
werden kann.
Sein Interesse gilt pflanzlichen oder landschaftlichen Strukturen,
die Bewegung in sich tragen. Die gewählten Motive dienen ihm
als Äquivalente für emotionale Empfindungen und Zustände.
Die Fotografien sind somit kein Abbild der Natur, sondern stellen
autonome Bildwelten dar, die zum Träger von Emotionen werden.
In den sehr bewußt gewählten Naturausschnittenwird das
Bemühen um Konzentration und Intensivierung des Ausdrucks
sowie Unmittelbarkeit und Direktheit der Wirkung deutlich.
Mit den Mitteln der Schwarz-Weiß-Fotografie, die grafischen
Qualitäten betont und Strukturen verdeutlicht, werden die
Darstellungen zu einem System von Linien, Dinnenstrukturen und
Helldunkelkontrasten abstrahiert. Durch die Wechselwirkung von
linearer Dynamik und räumlicher Tiefe entsteht ein innerbildlicher
Rhythmus, der den Blick fesselt und im Bild herumführt. Der
Betrachter wird unmittelbar angesprochen, und im Prozeß des
Sehens erschließt sich ihm ein imaginärer Raum, in dem
er sich bewegen und verlieren kann. Die Bilder fordern zum Schauen
heraus, und das Betrachten und sinnliche Erleben von Bildern werden
als eine zentrale Thematik des Künstlers deutlich.
Nikolaus Korab gelangt mit seinen Bildern in Bereiche der psychischen
Befindlichkeit, es werden emotionale Seiten berührt und Empfindungen
ausgelöst. Dem Betrachter werden innere Welten eröffnet,
die ihn mitunter etwas über sich selbst erfahren lassen.
Mag. Birgitta Kager |