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Mela Diamant und Johannes Seidl

 

  GUT GASTEIL
 30.04. - 19.06.2022

Eröffnung der Ausstellung Samstag, 30. April, 18 Uhr


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Mela Diamant

Die Frauen in Mela Diamants Bildern sind eigenständig und können durchaus kokett sein. Die Tiere, die sie darstellt, sind mit einer vielschichtigen Symbolik verknuüpft. Die meist in kräftigen Farben gemalten Szenarien erscheinen wie eine Momentaufnahme aus einer märchenhaften Geschichte. Mela Diamant, bis vor kurzem als Mela Kaltenegger bekannt, widmet sich in ihrem kuünstlerischen Werk ausgewählten Fragen des Lebens, die weit uüber den persönlichen Bereich hinausgehen - auch wenn sie dort durchaus ihren Anfang nehmen können. Ihre jeweiligen Themen bearbeitet sie mit Eitempera auf Leinwand und mit Nadel und Faden - als textile Bilder und Stoffobjekte.

Mit bisweilen fröhlich-bösartigem Humor, Ironie und heiterer Gelassenheit ruückt sie seit mehr als 20 Jahren als eine der "4 Grazien" mit Performances, Aktionen und Videos aktuelle gesellschaftspolitische Stereoptypen und Ereignisse in den Fokus. Eigenschaften, die sich konsequent und energiegeladen auch durch Mela Diamants Solo-Werk ziehen und die sich auch im Spannungsfeld zwischen den durchaus poetischen Titeln und dem Bildeindruck ergeben. Am Beginn ihrer thematischen Bildserien steht jeweils die großdimensionierte Leinwand, von wo sich im Arbeitsverlauf einzelne Details oder auch Sichtweisen in kleineren Formaten oder Objekten ableiten. In den neueren Arbeiten bewegt sich Mela Diamant im prägnanten dezidierten Pinselstrich - oder Stoff und kontrastierenden Fadennähten - nun in ein barockopulentes Jenseits mit einem durchaus positiv-vergnuüglichen Ausblick, wo auch mal in schrillen Farben geheiratet wird. Der Zeitrahmen bleibt offen. Käfer und andere Symbole geben indes Hinweise. Wobei die Deutungshoheit zum einen bei der Kuünstlerin - und letztlich beim Betrachter liegt.

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Johannes Seidl

Mit schnellem, präzisem Strich begann Johannes Seidl seine kuünstlerische Arbeit. Einige charakteristische Eckpunkte der Tuschezeichnungen setzten sich später auch in seinen weiteren Arbeiten fort, die schon bald die Dreidimensionalität des Raums in Form von Skulpturen erkundeten. Die Beschäftigung mit dem Raum und dessen Einfluss auf den Menschen faszinierte den aus einer oberösterreichischen Arztfamilie stammenden Johannes Seidl schon fruüh. So galt sein Interesse zunächst der Architektur und Innenarchitektur und seine detailreichen, konzentriert-geometrisch gestalteten Graphiken aus den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts erinnern durchaus an Architektur- oder Stadtskizzen.

Die oft kreuzförmige Ausrichtung der Linien in eine betonte horizontal-vertikaloder auch Nord-Suüd/Ost-West-Struktur bietet in den kleinformatigen Papierarbeiten den Grundraster fuür die Harmonie des Raums. Ohne konkrete Gegenständlichkeit vermitteln die geometrischen Formen und oft technisch wirkenden Linienfuührungen einen immer wieder unterschiedlichen Rhythmus - manchmal stark pulsierend, manchmal frei und elegant schwingend, manchmal in klar begrenzten Tuscheflächen, die er auch lasierend uüber die Linien daruüber legte. Striche, die sich wie Bluüten entfalten oder an stark abstrahierte Figuren erinnern, die sich elegant dem Tanz hingeben. Etwa 200 solcher Zeichnungen sind zwischen 1966 und 1969 entstanden. Die anmutigen Tuschzeichnungen ermöglichen nun einen Blick in den Beginn dieses Schaffens.