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Therese Eisenmann &
Peter Paszkiewicz

 

GUT GASTEIL
 27.06. - 23.08.2020

Vernissage: Samstag, dem 27. Juni 2019, 18 Uhr


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Therese Eisenmann

Malerei und GrafikDer starke Eindruck, den die Natur und die Naturkräfte auf die in Gosau am Fuße des Dachsteins aufgewachsene Therese Eisenmann seit ihrer Kindheit auf sie gemacht haben, findet in ihrer Malerei und in ihren Radierungen und Stahlgravuren einen kraftvollen Ausdruck: Die Wildheit, aber auch die Sinnlichkeit des Lebens prägen ihre Arbeiten, die sich thematisch vor allem mit der Vielgestaltigkeit des Wassers, mit mutigen und anmutigen Frauen und immer wieder mit Tieren in ihrer Erhabenheit und ihrer Verletzlichkeit beschäftigen. Dabei nimmt sie auch Bezug auf die aktuelle Situation und ihr Unbehagen mit der Rücksichtslosigkeit und der Zerstörung unseres Lebensraums, die letztlich uns selbst schadet.

Stark beeinflusst sind ihre Arbeiten ebenso von ihren jahrelangen Sommerarbeitsaufenthalten im Südtiroler Hochgebirge unter ziemlich kargen Lebensbedingungen. Diese unmittelbar erlebte Kraft der Natur zieht sich markant durch ihre Bilder - mit Eitempera gemalt auf Leinwand, Papier oder Bütten, wie in den Stahlgravuren, die sie oft auch weiter bearbeitet und damit über das begrenzte Format hinausgeht. Der Weg zur körperintensiven Technik der Stahlgravur erfolgte für die Malerin und Grafikerin, die die Hochschule für Gestaltung 1977 abschloss, über die Ätzradierung und kommt ihr mit dem spröderen Strich und dem kraftvollen Duktus entgegen. Lieblich-putzige Bildmotive lassen sich damit verlässlich vermeiden.

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Peter Paszkiewicz

Die Unmittelbarkeit ist für den Bildhauer Peter Paszkiewicz außerordentlich wichtig - sowohl beim Arbeiten als auch bei der Wahrnehmung durch den Betrachter. Sein Arbeitsmaterial ist vorwiegend Stein, den er zu abstrakten, klaren Objekten formt und dabei intuitiv seinem unbewussten Erleben folgt. Die glatt geschliffenen oder rau belassenen Oberflächen bringen die Struktur und das Wesen des Steins zur Geltung und sollen auch durch reales Begreifen in seiner Gesamtheit erfahren werden.

Das dreidimensionale Handwerk hat Paszkiewicz ursprünglich am Werkstoff Holz an der Bundesfachschule in Hallstatt gelernt, bevor er seine Begeisterung für den Stein entdeckte. An der Akademie für bildende Künste in Wien widmete er sich dann der Bildhauerei. Die Härte und Beständigkeit, aber auch die ausgedehnten Prozesse der Bearbeitung schätzt er am Stein und die Möglichkeit, in dieser aufgehobenen Zeit das unmittelbare Erleben zu intensivieren. Granit, Gabbor, Sandstein, Serpentin, Labrador oder Diabas sind die Steinmaterialien, die Paszkiewicz direkt im Steinbruch intuitiv aussucht. Die Skulptur ist ein Dokument ihrer Entstehung, sagt Peter Paszkiewicz, und reduziert sich in seiner Formgebung auf die Vielfalt, die Geraden und Kreissegmente, offenbaren. Wie eine musikalische Komposition formt er den Stein, lässt sich von der Struktur, der Farbe, der Körnung ebenso wie von der langsam sich entwickelnden Gestalt und den sich ändernden Licht- und Schattenwirkungen und Perspektiven leiten. Mit seinen Objekten will er auch die umfassenden Möglichkeiten des Raums nützen und fordert den Betrachter auf, sie anzugreifen und zu spüren, denn dem Blick alleine bleibt Vieles verborgen, mit den Händen lässt sich das Ganze erleben.