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Ondrej Kohout - "Malerei"
Gabriele Kutschera -
"Geschmiedete Eisenplastiken"
Andrea Bischof - "Malerei"

  GUT GASTEIL
 23.10. - 12.12.2004

 

Vernissage: am Samstag, dem 23. Oktober 2004, um 18:00 Uhr


Andrea Bischof lotet mit ihrer kontemplativen Malerei die komplexe Beziehung zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem aus. Die Künstlerin arbeitet aus der Tiefe der Fläche, legt konzentriert farbige Strukturen übereinander, wobei gezielt kleine Inseln und Flecken ausgespart werden. Das verleiht den abstrakten Kompositionen Spannung und lässt sie zugleich leicht und schwebend wirken.

Ondrej Kohout bedient sich in seiner figurativen Malerei einprägsamer Formen und einer leuchtenden, kontrastreichen Farbigkeit. Sein zentrales Thema ist der Mensch, dessen Befindlichkeit mit der Analyse von Bewegung und Gestik nachgespürt wird. Die markanten Ausdrucksstudien werden auf die Fläche projiziert, wobei Bildebenen und Farbfelder auf raffinierte Weise zu verschmelzen scheinen.

Gabriele Kutschera hat sich der Kunst des Schmiedens verschrieben. In einem rhythmischen Prozess, in dem das Eisen in permanentem Wechsel erhitzt und gehärtet wird, gestaltet sie raumgreifende und raumschaffende Gebilde, mit welchen sie Wechselbeziehungen und Strukturverwandtschaft von künstlerischen Formfindung und der Bildung des menschlichen Charakters veranschaulichen möchte.

Ondrej Kohout
Offenes Geheimnis - geheimnisvolle Offenheit,
machtlose Macht - mächtige Machtlosigkeit,
lustige Traurigkeit - traurige Lustigkeit,
ausgesprochenes Schweigen - schweigsame Beredsamkeit,
wahre Absurdität - absurde Wahrheit,
ironische Ernsthaftigkeit - ernsthafte Ironie,
tierische Menschlichkeit - menschliche Bestialität,
teilsame Vollständigkeit - vollständige Teilsamkeit,
unsichtbare Kopflosigkeit - kopflose Unsichtbarkeit
sind unsichtbare Merkmale meines Schaffens,
die sichtbaren kann man wohl sehen.

O. Kohout 2004

1953 geboren in Prag
1972-80 Studium an der Hochschule der musischen Künste in Prag
1978 Unterzeichnung der "Charta 77"
1981 Auswanderung nach Österreich

Lebt und arbeitet als freier Maler und Bühnenbildner in Österreich und Tschechien

Seit 1983 Ausstellungen in Belgien, Deutschland, Italien, Österreich, Schweiz, Tschechien und USA

Auswahl seit 1994:
1994 Klinik am Ring, Köln, D; Galerie Rahmel, Köln, D; CAC Leasing, Praha, CZ
1995 t'Elzenveld, Antwerpen, B; Tabakmuseum Wien, A; Sutdio Maschmann, Hamburg, D; P.S.K. Bank, Wien, A; Galerie Sv. Marka, Sobeslav, CZ; Kunst Wien, Kunstmesse, Wien, A
1996 Kulturzentrum, Kapfenberg, A; Galerie bratrí Capku, Praha, CZ
1997 Management Club, Wien, A; Galerie Plank, Wien, A; Coopers&Lybrand, Wien, A; Aktualität des Schönen, Liberec, CZ
1998 Ordination Lhotka, Wien, A: t'klein Raamteater, Antwerpen, B
1999 Raiffeisen, Praha, CZ, Kratzer, Hamburg, D; Galerie Hofstätter, Wien, A; Galerie bratrí Capku, Praha, CZ
2000 Galerie Gabriel, Wien, A; Galerie Malostranská beseda, Praha, CZ; Kulturbrücke, Fratres, A; Galerie 21, Plzen, CZ
2002 Galerie Gambit, Praha, CZ; Dell Arte, Schloss Honhardt, D
2003 Investkredit, Wien, A; Centre Tcheque, Brussel, B

Gabriele Kutschera
Mein Medium ist die Schmiedetechnik. Dieses Tun thematisiert und transportiert für mich per se die Grundvoraussetzungen für das - in Beziehungtreten. Durch rhythmisches Weichmachen (sich öffnen) und Härten (sich abgrenzen) wird Form gewonnen. Die Form entsteht nicht durch Hinzufügen oder Abtragen von Material, sondern erfolgt durch Umwandlung, "Querschnittveränderung". Das Gelingen der Form, mit der Beziehung hergestellt werden soll, mit der ich mein Innen mit dem Außen verknüpfen möchte, ist abhängig von der Wahl des Materials und vom Einhalten des rechten Rhythmus. Tatsache ist, dass Material und Handwerkstechnik (=Tun) mir die rechte Weise vorgeben, sich mein Tun also entlang einer immanenten Linie bewegt. Formfindung = Wesensbildung = Charakterbildung erfolgt durch Weich-machen und Härten, Sich-öffnen und Abgrenzen, Aus- und Einatmen, unter Einhaltung des rechten Rhythmus. Die Übereinstimmung von innerem Erkennen und äußerem Tun erscheint mit in keinem anderen Medium so augenfällig. Es geht mir also in meiner künstlerischen Arbeit nicht um die Erfindung von Formen, sondern vielmehr um das Sichtbarmachen dieser Übereinstimmung. Die Überlegung über die Entstehung von Form und das Wesen von Materie stehen in Bezug zueinander. Die Wiederholung scheinbar gleicher Formen verweist auf den immanenten Rhythmus ihrer Entstehung einerseits und die Weise des in Beziehungstretens andererseits.

G. Kutschera

1950 geboren in Wien
1968 Universität f. Angewandte Kunst, Wien, Mkl. f. Schmuck u. Metallgestltung Prof. Franz Hagenauer
1973 Diplom, anschließend 1 Meisterjahr
Seit 1975 freischaffende Künstlerin
seit 1986 intensive Arbeit im skulpturalen Bereich, Material Eisen, Schmiedetechnik
1991 2. Weltkongress der Schmiede in Aachen, BRD
1993 3. Weltkongress der Schmiede, Ausstellungsbeteiligung in der Ludwigstiftung Aachen
1986-2001 Lehrbeauftragte für das Fach Gestalten in Metall, HBLA-Herbstraße, Wien

seit 1978 Einzelausstellungen in Österreich und Deutschland

Beteiligungen in Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich, Japan, Belgien, USA, Schweiz, England

Andrea Bischof
"Der meditative Charakter der Bilder von Andrea Bischof steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Prozess der Herstellung und den verwendeten Materialien. Die Künstlerin arbeitet aus der Tiefe der Fläche. Der vorgefertigte komplexe farbige Grund wird übermalt, die über die Fläche verteilten Inseln und Punkte aus helleren oder dunkleren Farben sind weitgehend ausgespart und nicht aufgesetzt. Die farbige Oberfläche erscheint als Schichtung. Alles Kompakte ist aufgehoben. Der Untergrund ist präsent, aber nicht sichtbar. Das Schwebende und Verborgene sind die eigentliche Substanz der Bilder von Andrea Bischof, strukturiert durch die Instabilität der Formen und die intuitiv verteilten farbigen Akzente."

"Andrea Bischof geht es in ihrem subtilen Werk um die Differenzierung der Beziehung zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem. Die Wahl der Materialien und ihre Entsprechung in der Struktur und den Farben spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie legt sich nicht auf ein bestimmtes Schema fest, sondern ermöglicht es, den Weg von der Entstehung bis zum endgültigen Zustand des Bildes nachzuvollziehen. alles bleibt offen, das einzelne Werk geht weder auf Distanz zu ihren anderen Arbeiten, noch zum Betrachter. Die Künstlerin dringt in immer neuen, oft sehr konträren Ansetzen zu jenem Grund vor, der sich der Diskursivität entzieht, ohne ins Beliebige abzugleiten. Gerade in dieser Stabilität und Klarheit bei sensibelsten Mitteln wird die hohe Qualität ihrer Bilder sichtbar."

Heinz Gappmayr