Armin Guerino setzt Farbe ein, um Räume und Dimensionen sichtbar
zu machen. Durch das Zusammentreffen von exakten Linien und Farbmassen
entstehen (abstrakte) Räume und Landschaften, in denen ein
unbekanntes zeitliches und räumliches Geschehen stattfindet.
Die Zeichnung war immer wesentlicher Bestandteil der inhaltlichen
Formulierung und ist in den neuen Arbeiten als Erzählen in
Bildabfolgen wieder stark in den Vordergrund gerückt.
Über
Jahre charakterisiert die Arbeiten von Armin Guerino ein thematisch
nachhaltiger Wesenszug: ein halbjähriger Ägyptenaufenthalt
und weitere Reisen in dieses Land waren Auslöser für das
intensive Eintauchen in die altägyptische Kunst, Kultur, Religion
und Philosophie. Die geografischen Eigenheiten, wie das Aufeinanderprallen
von Fruchtland und Wüste und der ein ganzes Land durchziehende
Strom, sind zu topografischen Manifestationen in seinen Arbeiten
geworden. Die Rezeption ist keine bloße Geste. Dem Künstler
geht es nicht um symbolische Mystifizierung per se, auch nicht um
historische Geborgenheit oder kultische Ritualisierung. Vielmehr
basieren seine Arbeiten auf individuellen, existentiellen Grunderfahrungen,
wie der Auseinandersetzung mit der Religion, dem Dasein und dem
Zyklus von Leben und Tod
Gabriele Ruff
Ich will einen Gegenstand erzeugen, nicht aber die
Illusion eines Gegenstandes
Bei den Ägyptern haben wir immer die konkrete
Wirklichkeit im Bild. Ein quadratischer Platz ist ein Quadrat und
keine Perspektive eines Quadrates. Ein in Stein gehauener Pharao
ist unsterblich er lebt durch seine geschaffene Gestalt.
In diesem Zusammenhang sehe ich auch meine Malerei der letzten Jahre
Der Mensch wurde wichtig. Ich habe Mensch und Raum in eine untrennbare
Verbindung gebracht
Ein Generator ist ein Bild, das bei längerer
Betrachtung gewinnt. Beim Verbraucher ist es umgekehrt
Zitate von Armin Guerino in Nachbild,
ein Buch, entstanden 1998 zu den Filmarbeiten von W. Gaube
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