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Helmut Swoboda – Malerei
Mathias Swoboda – Fotografie

vis-à-vis - die Grenze zwischen Konkretem und Abstraktem

 GALERIE IN DER SCHMIEDE
 03.03. - 06.04.2016


Vernissage am Mittwoch, 2. März 2016 um 19:30
Zur Eröffnung spricht
Dr. Johannes Jetschgo, Chefredakteur ORF OÖ



BIld

Elisabeth Nowak-Thaller stellte anlässlich einer Eröffnungsrede die Frage, „was erwartet man von einer Ausstellung, wenn der Vater Helmut Swoboda mit dem Sohn Mathias eine Ausstellung gemeinsam macht? Künstlerische Übereinstimmung oder genau das Gegenteil?“
Wolfgang Drechsler schrieb bereits Mitte der 1990er Jahre, dass Helmut Swoboda bewusst an einer Grenze agiert. „Er hat die Grenze zwischen Konkretem und Abstraktem noch undeutlicher gemacht, indem er bewusst mit der Möglichkeitsform operiert. Er stellt unser Sehen, unsere Wahrnehmung auf die Probe. Ausgehend von der Natur, diese verwandelnd und doch respektierend, schafft er Bilder, die auch ohne das Vorbild existieren können. Sie sind weder Nachbilder noch Äquivalente; sie sind schwebend, mehrdeutig, verschiedenen Lesarten offen …“
Helmut Swoboda sagt, um Räume und Formen zu verstehen, ist es notwendig, sich zeichnerisch dieser Wirklichkeit zu nähern - Linien definieren Räume. Über das Linienspiel kommt er zur Form und über die Form mit der Farbe zur Malerei. Das Malen ist zunächst ein aktionsreicher, in der Folge sich konsequent verlangsamender, vielschichtiger Prozess. Die Farben - mit Eitempera gebundene Pigmente - werden geschüttet, gestrichen, abgezogen, teilweise wieder bis auf den Kreidegrund der Leinwand weggewischt usw., sodass sich das Motiv gleichsam von selbst entwickelt. Dieser offene Zugang zur Malerei entspricht den ständigen Veränderungen und der Vielfalt in der Natur.
Auch Mathias Swoboda agiert an dieser Grenze. Es gilt für beide Künstler, wie Rudolf Arnheim schrieb, „die Brücke zwischen der Wahrnehmung und dem Denken wieder aufzubauen. Die Wahrnehmung besteht im Erfassen wesentlicher Allgemeinschaften und das Denken braucht als seinen Gegenstand Vorstellungen von der Erfahrungswelt.“
Bildelemente wie hell – dunkel, scharf – unscharf, monochrom – färbig, bewegt – ruhig usw. kommen sowohl in der Malerei als auch in der Fotografie vor.
Seit September 2014 beschäftigt sich Mathias Swoboda mit der Fotoserie „slide to unlock – zum Entsperren streichen“. Wir sehen Fotos der Smartphoneoberfläche die wie abstrakte, gestische Malerei aussehen, aber in Wirklichkeit die Spur der Finger, die „streichen“, um aufzusperren, zeigen. Eva Horn schrieb über diese Serie unter anderem, dass sich, sobald das Gerät mit dem darüberstreichen der Finger entsperrt ist, „sich hinter der dunklen glatten Oberfläche sich eine Welt öffnet : Stimmen, Farben, Bilder, Karten, Nachrichten, Waren, Dienste. Seine Fotografien zeigen das, was man sieht, solange man nichts sieht...“
Aufsperren, die Augen aufsperren, sich überraschen lassen von dem, was wir sehen!
Und können wir dem Gesehenen trauen? – Von der Wirklichkeit zur Bildwirklichkeit und umgekehrt.

Helmut Swoboda
1958 geborenin Amstetten
1975 – 1979 Graphische Bundeslehr- und Versuchsanstalt, Wien
1979 – 1984 Meisterklasse Prof. Wolfgang Hollegha an der Akademie der bildenden Künste, Wien
Lebt und arbeitet in Amstetten und Wien
Ausstellungen + Beteiligungen u.a.
Galerie Welz, Salzburg, Galerie Stieger, Pasching, Kunstverein Schwertberg, Kunstverein Schärding, ZS Art Galerie,Wien, Galerie 422, Gmunden, Kunstverein Baden-Baden, Kulturverein Wefen, Galerie Eugen Lendl, Graz, Kunstforum Unterland, Neumarkt/Egna, ORF OÖ Landesstudio,Linz, Nö. Landesmuseum, St. Pölten Museum, Angerlehner,Thalheim, Lentos Kunstmuseum, Linz, Neue Galerie Graz, Kunstverein Steyr, Museum Liaunig, Neuhaus, MUSA Museum auf Abruf, Wien, Galerie Galdener Engl, Hall in Tirol, Galerie Art House, Bregenz, Museum Moderner Kunst-Wörlen, Passau, Stadtmuseum Bruneck/Museo Civico di Bruneco, Art Mark Galerie Wien,
Weke befinden sich u.a.
Arthotek des Bundes, Nö. Landesmuseum, Lentos Kunstmuseum, OENB, Vienna Insurence Group, Museum Angerlehner, Lentos Kunstmuseum, Museum Liaunig, Sammlung Eisenköck, Sammlung Urban

Mathias Swoboda,
1990- geboren in Amstetten
2011- Matura an der Graphischen Bundes Lehr. und Versuchsanstalt / Abteilung Fotografie
2013- Diplom an der Graphischen Bundes Lehr. und Versuchsanstalt / Kolleg Grafikdesign
seit 2013- Lehrbeauftragter an der Prager Fotoschule, Österreich
seit 2014- Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien / Klasse Fotografie und Kunst

lebt und arbeitet in Wien und Amstetten

Ausstellungen + Beteiligungen u.a.:
Semperdepot "Monat der Fotografie" , Wien, Eugen Lendl „Small Pieces IV“, Graz
Schärding, Kunstverein Wien, MyArt "Dunkel/Hell", Wien, Eikon Schaufenster „Barthes 100"