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Hermann Nitsch


 GALERIE AM STEIN
 14.03. - 09.05.2009

Vernissage: am Mittwoch, den 13. März 2009, um 20:00 Uhr



Ausstellungen von Hermann Nitsch sind nichts Neues: Meist handelt es sich um Schüttbilder, geschaffen bei Aktionen oder in seinem Schloss in Prinzendorf. Ganz anderes gibt es bei Monika Perzl in der Galerie am Stein zu sehen, wo sich am 13. März zahlreiche Gäste versammelten, um Installationen mit Relikten und mehr zu bewundern.

Der bedeutendste Wegbereiter des Aktionismus Nitsch stellt in Schärding Relikte dem Sechstagespiel und weiteren Aktionen, begleitendes Video- und Fotomaterial, sowie Aktionsmalerei und das jüngst geschaffene, großformatige Reliktbild „Grablegung“ vor. Die dicht arrangierten Tragebahren, Malhemden, Ornate mit Requisiten und Blumen verleihen dem 400 Jahre alten Gewölbe der Galerie die Atmosphäre einer Kapelle. Prof. Wieland Schmied wies in seiner Eröffnungsrede darauf hin, dass, „so einfach und selbstverständlich sich die Arbeiten von Nitsch auch anbieten, umso komplexer die Überlegungen die dahinter stehen sind“.

Nitsch begreift nämlich den Malakt als Prozess, der mindestens so wichtig ist, wie sein Ergebnis. So galt es für den Künstler einen Schritt weiter zu gehen, von der Malaktion zur Aktion. Er verließ die durch die Leinwand vorgegebene Fläche und befasste sich mit der dritten Dimension. Über das Agieren mir körperhaften Objekten erschloss sich dem viel belesenen Nitsch das Orgien Mysterien Theater, eine Gratwanderung zwischen Wirklichkeit und Kunst. In der Inszenierung realer Geschehnisse spielten dabei nicht nur Religion, Kult, und Ritualhandlungen griechischer Tragödien bedeutende Rollen. Er verschmolz visuelle, theatralische, haptische, musikalische und selbst dem Geschmackssinn zugängliche Ereignisse.

Bis 9. Mai vermittelt Monika Perzl in der Galerie einen umfangreichen und reizvollen Einblick ist das dichte und komplexe Werk von Hermann Nitsch und entführt die Besucher in eine „andere Wirklichkeit“.