Überlegungen zur Ausstellung:
Das Zitat von Peter Pakesch ³Ein wichtiger Beitrag zur heutigen
Malerei besteht aus Widersprüchen. Diese Widersprüche
sind auch der Mut derer, die gegen die Malerei anmalen. Eigentlich
sollte es keine Malerei mehr geben. Und es gibt sie... hat
mich animiert, zwei extrem unterschiedliche Künstler wie Herbert
Brandl und Richard Tuttle in einer Ausstellung ³Arbeiten auf Papier
gegenüberzustellen. Die malerischen Gouachen aus dem Jahr 1993
von Herbert Brandl gegen die aquarellierten, jedoch äusserst
reduzierten Collagen aus dem Jahr 1977 des Richard Tuttle. Der Betrachter
ist zum Nahegehen und Zurücktreten beim Betrachten der Werke
gezwungen, das Auge muss sich immer neu einstellen und kann nicht
im Sehductus oberflächlich hinweggleiten. Es ist zu einem intensiven
und konzentrierten Schauen gezwungen.
Herbert Brandl
1959 in Graz geboren, 1981 Forum Stadtpark, Graz und Wiener
Secession, Clubgalerie gemeinsam mit Gerwald Rockenschaub. Ab 1982
Ausstellungen bei Peter Pakesch, der bis heute ein wichtiger Mentor
des Künstlers ist. 1987 Kunsthalle Bern. Ab 1992 Tilton Galerie,
New York. Ab 1996 Max Hetzler Berlin, Ab 1997 Galerie nächst
St. Stephan, Wien, 1998 Secession, Wien. 1999 Kunsthalle Basel,
u.a.
Herbert Brandl bringt sich existentiell in sein Werk ein, ein typisch
österreichisches Vorgehen, die Person des Künstlers und
das Kunstwerk verschmelzen gewissermassen und die enorme Intensität
der Farben dient der Verstärkung.
Richard Tuttle
1941 in Rahway/New Jersey geboren, Museum of Modern Art New York,
Kunstmuseum Basel, Whitney Museum of American Art, Stedeliik Museum
Amsterdam, 1972 Documeta 5, 1977 Documenta 6, 1982 Documenta 7,
1997 Biennale Venedig, u.a.
Richard Tuttle, der entschiedene Einzelgänger bewirkt mit seiner
Arbeitsweise, deren äusserste Sparsamkeit an den Rand der Bedeutungslosigkeit
führt, das Verschwinden in sich. Suche nach Transparenz und
der Beziehung zwischen Materialität und Immaterialität.
³Die Metaphysik des Einfachen.
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