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Wander Bertoni

Skulpturen

 GALERIE CHOBOT
 16.03. - 21.04.2011

Vernissage: am Dienstag, dem 15. März 2011, von 19:00 bis 21:00 Uhr
Zur Ausstellung spricht Prof. Dr. Manfred Wagner.
Der Künstler wird bei der Eröffnung in der Galerie anwesend sein.


Wander Bertoni

1925 geboren in Codisotto (Reggio Emilia)
1943 kommt er als Zwangsarbeiter nach Wien
1946 Gründungsmitglied des Wiener „Art Club“, der sich 1959 auflöste
1946 bis 1952 Studium bei Fritz Wotruba an der Akademie der Bildenden Künste Wien
1965 Berufung an die Hochschule für Angewandte Kunst, zum Leiter der Meisterklasse für Bildhauerei
1994 Emeritierung
2005 Ehrenmitgliedschaft der Universität für Angewandte Kunst Wien

Anfang der 1950er Jahre entstanden abstrakte Arbeiten in Holz und Stein. In dieser Zeit sind es hauptsächlich gestalterische Probleme, die seine Plastiken prägen. Später wendet er sich einer verschlüsselten Bildsprache mit symbolischen Formen zu. Das Thema „Säule“ bestimmte ab den
1960er Jahren sein Schaffen: Organisch-Vegetabiles verbindet sich mit streng geometri¬schen Formen. In der Auseinandersetzung mit der menschlichen Figur wendet er sich einer realistischen Gestaltungsweise zu, die bis heute anhält. Obwohl der Künstler in seinen Arbeiten zumeist andere Archetypen verfolgt, wie etwa die Säule, ist sein Interesse für die Synthese von männlichen und weiblichen Prinzipien spürbar, wenn er meint: „Minarette, Türme, das waren immer schon männliche Prinzipien. Die Kirche allerdings – ecclesia – ist die Mutter, also weiblich.“ (Beatrix Neiss)
1965 kaufte Bertoni eine Wassermühle in Winden am See, am Westufer des Neusiedlersees, wo sich ein Freilichtmuseum seiner Werke befindet.
Bertoni nahm an der Biennalen São Paulo und Venedig teil (1950, 1954, 1956, 1966).
Er schuf zahlreiche Werke für den öffentlichen Raum, u.a. für die Burgenländische Handelskammer sowie eine sieben Meter hohe Säule vor dem Landhaus in Eisenstadt.
Ausstellungen fanden u.a. statt in der Wiener Secession (1951 und 1961); Museum des 20.
Jahrhunderts, Wien 1964; Landesgalerie im Schloss Esterhazy, Eisenstadt 1979; Ursulinenhof, Linz
1986; Diözesanmuseum, Wien 1989.

Seit dem Beginn seiner künstlerischen Laufbahn ist Wander Bertoni ständig auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen. „Das Ei“, erklärte er seinen Schülern, „ist ein gutes Beispiel für die Gestaltungslehre. Wenn man eine Kugel in ihrer absoluten geometrischen Form zusammendrückt, entsteht in der Deformation die Gestalt eines Eies. Aus der absoluten Ruhe ist so Bewegung und Ausdruck entstanden, das erste Lebenszeichen in der abstrakten Formenwelt der Geometrie.“ (Verena Keil-Budischowsky) Wander Bertoni besitzt eine der umfangreichsten Eiersammlungen weltweit, von Grabbeigaben bis zum Kitsch, rund 3.000 Stück. Zu seinem 85. Geburtstag hat er sich selbst ein eigenes Museum dafür geschenkt.
Galerie Chobot