Constatin Brancusi hat in geradezu visionärer
Weise die formale Reduktion der Gestaltung bis in die gegenstandslose
Darstellung vorangetrieben, er verknappt den menschlichen Kopf
bis zur völlig glatten Ovalform, in der die in der Natur entwickelte
Eiform erblickt werden darf.
Josef Pillhofer hat immer wieder zum Diskurs mit
der geläuterten
Naturform herausgefordert.. Pillhofer bezeichnet dieses Werk Brancusis
für sich selbst als "Einform", in welcher er einen
seiner Grundsätze verwirklicht sieht. Das Dinghafte an sich,
das dem Innersten die äußere Form gibt. In vergleichbarer
Weise stellte Pillhofers eigene "Liegende Kopfform" aus
der Mitte der sechziger Jahre die radikale bildhauerische Manifestation
seiner eigenen philosophisch - ästhetischen Überlegungen
dar.
Josef Pillhofer setzt sich ab den fünfziger Jahren mir der
Reduktion der menschlichen Figur auf kubische Formen auseinander.
Anders als bei Wotruba ist Pillhofers Ausgangspunkt jedoch nicht
die Addition und Verklammerung von einzelnen Teilblöcken,
sondern die Erfahrung der Skulptur als einen einheitlichen, raumverdrängenden
Körper.
Josef Pillhofer im Gespräch mit Dr. Franz Smola.
Josef Pillhofer |
1921 |
in Wien geboren |
1938-41 |
Kunstgewerbeschule in Graz, Bildhauerklasse Prof. Wilhelm
Gösser
Förderungspreis der Hochschule für Gestaltung/Linz |
1946-50 |
Studium an der Akademie der bildendenden Künste, Wien,
bei Fritz Wotruba |
1951 |
französisches Stipendium an der Académie de la
Grand Chaumière bei Ossip Zadkine, rege Kontakte zu
Constantin Brancusi, Henri Laurens, Alberto Giacometti und
Serge Poliakoff |
1952 |
Ausstellung in der Galerie Würthle, Wien |
1954 |
Teilnahme an der Biennale, Venedig auf Empfehlung von Josef
Hoffmann |
1968 |
Verleihung des Österreichischen Staatspreises |
1970-81 |
Professor an der Abteilung für Bildhauerei an der Kunstgewerbeschule,
Graz 1973
Ausstellung in der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz |
1984+92 |
Ausstellung im Salzburger Landesmuseum Rupertinum |
1991 |
Ausstellung in der Albertina, Wien |
1997 |
Retrospektive im Egon-Schiele-Zentrum in Krumau, Tschechien |
2002 |
Ausstellung der Österreichischen Galerie Belvedere,
Wien |
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